„Geht immer nur als Mannschaft“

Das Westfalenderby zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison wird für die Uni Baskets eine Art Standortbestimmung. „Wir haben hauptsächlich das zweite Viertel analysiert, wo wir mit 21 Punkten in den letzten fünf Minuten eingebrochen sind“, erklärte Götz Rohdewald am Mittwochnachmittag zur Aufarbeitung der Niederlage gegen die FRAPORT SKYLINERS. „Es waren individuelle und mannschaftliche defensive Fehler. Offensiv haben wir es versucht wettzumachen, in dem wir es auch als Einzelspieler versucht haben, zu lösen. Beides hat nicht funktioniert. Es geht immer nur als Mannschaft“, sagte der Cheftrainer der Uni Baskets Münster. Die Mannschaft habe ihre Lehren gezogen: „Die Trainingswoche war gut.“ Den Lohn hierfür einfahren und „ein gutes Spiel abliefern“ möchte man, aber „Bochum ist schon Favorit, sie sind länger in der Liga, spielen zu Hause, haben vermutlich ein höheres Budget“, meinte Rohdewald.

Neuanfang mit Konstanten – Tempo und Dreier

Tatsächlich ist der VfL nach den beiden Auftaktniederlagen gegen Nürnberg (86:97) und in Dresden (82:106) schon ein wenig mehr in Zugzwang, auch wenn sich die Ruhrstädter, wie die Uni Baskets auch, noch finden müssen. Nach der knapp verpassten Playoff-Teilnahme in der Vorsaison gab es einen personellen Neuanfang, aber mit Konstanten und ohne den Markenkern zu verändern. Kein anderes ProA-Team warf in der vergangenen Saison so oft aus der Distanz wie das Team des Spaniers Felix Banobre: 1.065 Dreierversuche mit einer Erfolgsquote von 35,5 Prozent. „Wir werden sicher wieder das Team sein, dass die höchste Geschwindigkeit hat, wir spielen sehr, sehr schnell“, sagte Bochums Kapitän Niklas Geske vor dem Saisonstart. Der erfahrene Aufbauspieler, inzwischen im elften Profijahr, ist eine der deutschen Konstanten im Bochumer Kader neben Tom Alte, Kilian Dietz und Lars Kamp.

Neuzugang-Sextett

Erweitert haben die SparkassenStars ihren deutschen Kern um den Ex-Düsseldorfer Vincent Friederici, einem weiteren exzellenten Distanzschützen, und Power Forward Daniel Zdravevski, der vom Ligakonkurrenten Artland Dragons kam. Als ausländische Neuzugänge hat man die interessanten Akteure Matt Strange, Quinn Nelson Kalu Ezikpe, jeweils US-Amerikaner, und den Briten Oluwasesan Russell geholt. Letzterer war mit 22 Zählern jüngst Bochums Topscorer in Dresden. Das hochrangige Neuzugang-Sextett verstärkt die Mannschaft der Werfer in der Tiefe. „Bochum ist Guard lastig, aber nicht nur“, warnte Götz Rohdewald.

Das sagen die Trainer

Götz Rohdewald (Cheftrainer Uni Baskets): „Bochum ist eine gefährliche Mannschaft, die sehr viele gute Werfer hat. Sie fackeln nicht lange und werfen die Dreier aus allen möglichen Lagen. Defensiv versuchen sie, durch verschiedene Spielweisen den Rhythmus des Gegners zu brechen. Wenn sie die Dreier hochprozentig treffen, wie im Testspiel gegen Hagen, ist es immer sehr, sehr gefährlich. Von der ersten bis zur letzten Sekunde können sie jederzeit viele Punkte in wenigen Minuten machen. Darauf müssen wir uns einstellen. Ich erwarte, dass wir defensiv und offensiv als Mannschaft gut auftreten und kämpfen. Wir wollen den Ball mehr bewegen, nicht so statisch sein in der Offensive. Defensiv wollen wir mehr Druck als gegen Frankfurt machen.“

Felix Banobre (Cheftrainer Bochum): „Für uns wird es ein Spiel, in dem wir weitere Schritte vorwärts in unserer Entwicklung nehmen. Das Team arbeitet jeden Tag hart, wir sollten jetzt versuchen, dass auch in die Spiele zu transferieren. Mir ist es egal, gegen wen wir spielen, ich interessiere mich für uns, um eine klare Linie zu haben.“

Gemeinsam mit der Bahn anreisen

Das Helferteam der Uni Baskets trifft sich am Freitag um 17.00 Uhr am Hauptbahnhof Münster und reist um 17.25 mit dem Regionalexpress RE2 zum Auswärtsspiel. Die Fans der Uni Baskets sind herzlich eingeladen, sich ihnen anzuschließen. Jonas Weitzel hofft, „dass viele Leute aus Münster mit nach Bochum kommen. In dem Spiel wird es auf jeden Fall heiß hergehen. Bochum spielt superschnell, wir spielen superschnell. Das wird spektakulär.“ Tickets gibt es hier im Ticketshop des Gastgebers, für Fans der Uni Baskets in den Blöcken E1 und E2.

Rund ums Spiel – gemeinsame Live-Moderation

Auf Korbhöhe sein! Sportdeutschland überträgt ab 19.30 Uhr live aus Bochum (zur Übertragung). Für die beiden Fanlager bekannte Stimmen kommentieren die Partie gemeinsam. Für den VfL ist Niklas Brodowski, für die Uni Baskets Philipp Moser am Mikrofon. Mit Spielbeginn um 20.00 Uhr berichtet der BARMER-Liga-Liveticker von der Partie. Alle Fans können das Duell auch unmittelbar nach Spielende re-live auf Sportdeutschland.TV sehen, später folgen Pressekonferenz und Interviews. Alles rund ums Spiel in GAMEDAY.MS Nr. 110.

 

Foto: © Christina Pohler
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