Phillip Gatzke, M. Sc.
Geschäfsführer der Musikhochschule der Uni Münster
Jasper Günther
Point Guard des Zweitligisten Uni Baskets Münster und DJ Meinhard
Was ist gameday.ms – Quick 3?
Ein Drei-Punkte-Wurf ist im Basketball das Sahnehäubchen – im Journalismus sind kurz-knackige Interviews äußerst beliebt. Im gameday kombinieren wir beides: Ein Spieler der Uni Baskets und ein Uni-Angehöriger stellen sich gegenseitig drei Fragen.
Wir halten es gerne mit Albert Einstein: „Wichtig ist, dass man nie aufhört zu fragen.“
„Ein hochwertiges Konzert ergreift mich heute anders“
„Größter Druck ist meine Identifikation mit dem Club“
Jasper, die Athletik hat einen höheren Stellenwert als früher im Sport, mit anderen Facetten in Technik und Schnelligkeit. Wie ist das im Basketball?
Basketball in den 90er Jahren und heute – das Spiel erkennt man kaum wieder. Es entwickelt sich taktisch und athletisch fast jährlich weiter. Die Spieler sind heute individuell so stark, die Wurfweite ist größer. Das Spiel hat sich nach außen verlagert. Der Gegner kann deshalb immer schwerer in der Verteidigung gestoppt werden. Die heutigen Teams sind enorm offensivstark und athletisch.
Phillip, als Wirtschaftsinformatiker denkst Du rational in Prozessoptimierungen. In der Musik arbeitest Du in einem kreativen Bereich. Kannst Du Rationales im kreativen Prozess anwenden und umgekehrt?
Prozessoptimierung ist mein Schwerpunkt. In einem Wirtschaftsinformatikthema steckt meistens auch die Erstellung oder Anwendung von digitalen Artefakten, welche Prozesse unterstützen. In der Softwarekonzeption ist Kreativität sowohl für die Nutzerfreundlichkeit notwendig, aber ebenfalls hilfreich, wenn es darum geht Lösungsansätze zu finden. Dazu bedarf es oftmals kreative Ansätze. Die Lösung muss aber immer mit einer Logik verbunden sein. Beides geht nicht ohneeinander.
Die Studierenden unserer Hochschule geben viele Konzerte. Warst Du schon einmal in einem klassischen Konzert und hast z. B. die wunderbaren Klänge eines Orchesters erlebt?
Meine Eltern haben mich früher mitgenommen. Seitdem habe ich Orchesterkonzerte versäumt. Das muss ich angehen. Ich habe das Gefühl, dass da noch viel in mir schlummert, was mich begeistern wird.
Als DJ genieße ich in einem Club oft nicht mehr so sehr die Musik, sondern beobachte eher was der DJ macht. Wie sehr bist Du auf einem Orchesterkonzert einfach Zuhörer, wie sehr Musiklehrer?
Beschäftigt man sich in der Musik, Literatur oder beispielsweise Kunst intensiv mit der Materie, und lernt oder lehrt darin, desto mehr Fachkenntnis und Erfahrung sammelt man. Unweigerlich wächst der Anspruch des Genusses. Du bekommst ein feineres, differenzierteres Gespür. Früher als schön Wahrgenommenes ertrage ich heute manchmal kaum. Dagegen kann ich heute ein qualitativ hochwertiges Konzert auf einer ganz anderen Ebene wahrnehmen und genießen. Es ergreift mich anders, vielschichtiger.
Diskutiert wird oft der Leistungsdruck und dessen Folgen im Profisport. Verspürst Du als Profi im Basketball ebenfalls diesen Leistungsdruck?
Mit der zweiten Bundesliga habe ich meine Ziele erreicht. Erste Liga muss ich nicht spielen. Mein Leistungsdruck resultiert aus meiner hohen Identifikation mit dem Club. Wenn ich ein Teil davon wäre, wenn die Uni Baskets unter unserer Leistung leiden oder gar abstiegen: Das ist für mich der größte Druck!
Ich bin noch auf der Suche, was ich nach dem Basketball machen werde. Wie bist Du Deinen Lebenslauf angegangen?
Ich habe viel ausprobiert, finde ausschließlich geradlinige Lebensläufe eher langweilig. Wenn man jetzt nicht das große Haus am See haben möchte – meine Ansprüche sind nicht so materialistisch – kann man sich ausprobieren, gucken was einem Freude bereitet und Dinge erforschen. Irgendwann und irgendwie findet man dadurch möglicherweise eine Umwelt, in der man sich wohlfühlt.
Kurzprofil Musikhochschule Münster der Uni Münster
Die Musikhochschule:
Mehr als 100-jährige Geschichte. Grundständige und weiterführende Studiengänge von der Jugendakademie bis zum Konzertexamen respektive bis zur künstlerischen Promotion. Erfülltes Leben mit Musik: von der Musik-KiTa bis zum Studium im Alter.
Ausbildung
Etwa 300 Studienplätze – Vielfaches an Bewerber*innen aus der ganzen Welt. Ca. 180 Studienplätze in der Lehramtsausbildung am Institut für Musikpädagogik. Die Jugendakademie bietet bis zu 30 Plätze für hochbegabte Kinder und Jugendliche. Mehr als 200 Lehrende unterrichten und fördern ganzheitlich.
Aktiver und wesentlicher Teil der Stadtkultur Münster:
Kooperationen mit dem Sinfonieorchester und dem Theater der Stadt Münster, der Westfälischen Schule für Musik Münster, den Musikschulen Westfalens und anderen Institutionen der Region.
Ausnahmestellung:
Eigenständiger Fachbereich der Universität Münster in der rechtlichen Verankerung einer Kunsthochschule. Vermittlung von Musik als Kulturgut und Kunstform im Geiste von mensch.musik.
Eine Kooperation von Uni Baskets, Münstersche Zeitung und volt. Werbeagentur.