Zunächst auf Augenhöhe
Im gut besuchten Rund der SWT-Arena herrschte beste Stimmung. Auf dem Parkett lieferten sich der Erste und der Achte der Hauptrunde von der ersten Sekunde an einen erfrischenden Kampf. Die Münsteraner spielten zunächst auf Augenhöhe, beispielhaft durch den sehenswerten Spielzug über James Graham zum Touray-Dunk. Bis zum 12:11 nach einem Distanztreffer von Jasper Günther waren sie richtig gut drin in der Partie. Adam Touray blockte famos Ex-Nationalspieler Maik Zirbes. Die Münsteraner erspielten sich im Auftaktviertel weiter gute Abschlüsse, nur fallen wollten sie fortan kaum. Energisches Trierer Defensivrebounding ließ zudem keine einzige zweite Chance in den ersten zehn Minuten zu. Im Stile eines absoluten Spitzenteams nutzten die Gladiators diese Phase konsequent zu einem ersten Lauf (9:0) und zur ersten zweistelligen Führung, die nach Abschnitt eins Bestand hatte (23:13).
Münsters Dreier-Lauf
War die Wurfquote im ersten Viertel auf Seiten der Uni Baskets überschaubar, gelangen Cosmo Grühn, Stefan Weß und James Graham von der Dreierlinie innerhalb von 86 Sekunden drei Erfolge. Mit dem gefundenen offensiven Rhythmus – Jasper Günther legte den vierten Distanztreffer nach – hatten die Münsteraner den Anschluss zum 27:29 Mitte des zweiten Viertels gefunden. Und verloren ihn wieder, wie auch den Fluss in der Offensive. Trier war physisch und mental enorm präsent. Liga-Topscorer Jordan Barnes drehte auf. Nicht nur seine 10 Trierer Zähler in Folge, sondern ihr 14:3-Lauf ließen die Hausherren bis zur Halbzeitpause auf 13 Punkte enteilen (32:45).
Baskets-Offensive stockt
Die schwere Bürde in der zweiten Halbzeit versuchten die Uni Baskets über hohe Energie zu tragen. James Graham fasst energisch am offensiven Brett nach. Doch nach Stefan Weß’ Dreier zum 37:49 fehlte wiederum die Belohnung in der Offensive. Nur 36 Prozent aus dem Feld über die gesamte Partie waren einfach zu dünn, um den Favoriten in Bedrängnis bringen zu können. Defensiv ging im physischen Ringen auf beiden Seiten Münsters Zugriff verloren. Frühe Teamfouls kamen obendrauf. Mit einem 9:0-Lauf gestalteten die Gladiators den inzwischen deutlichen Münsteraner 21-Punkte-Rückstand (37:58, 24.). Spiel eins der Serie war vorentschieden. 48:68 nach dem dritten Viertel.
Schlussviertel geht an die Gäste
Triers 16. Erfolg im 17. Heimspiel der Saison geriet nicht mehr in Gefahr. Das Team von Don Beck ließ die Gäste nicht mehr in Schlagdistanz kommen. Immerhin bestimmten diese einige Passagen des Schlussviertels mit besserer Ballbewegung, holten sich dieses mit 21:17. Routinierte Trierer bestätigten in heimischer Umgebung alles in allem ihre Favoritenrolle. Für den Einzug ins Halbfinale sind drei Siege notwendig. Die beliebte Story der kleineren Mannschaft, des Playoff-Neulings, der den Hauptrundensieger in der Serie in Bedrängnis bringt, ist zumindest bis Sonntag vertagt. Glauben die Münsteraner Mannschaft und die „Weiße Wand“ gemeinsam an einen magischen Abend am Berg Fidel?
BARMER 2. Basketball Bundesliga Play-offs 2024, Viertelfinale – Best of 5
Gladiators Trier – Uni Baskets Münster 85:69 (23:13/45:32/68:48)
Stand Play-offs: 1:0
Gladiators Trier:
Barnes (17/2), Olma, Guillozet (11/1), Yakhchali Dehkordi (13/10 Reb.), Hollersbacher (3/1), Linßen (4), Sonnefeld, Mann JJ (6), Rapieque (3/1), Krimmer (12/1), Zirbes (16), Bacak
Uni Baskets Münster:
Toomer (4), Carter, Günther (17/2), Weß (6/2), Graham (15/3), Pétursson (5), Ferber, Ehrich (DNP), Pahnke, Touray (8), Grühn (4/1), Scott (10)
Viertelergebnisse:
23:13 / 22:19 / 22:16 / 17:21
Zahlen & Fakten:
Zweier-Quote: 57% (Trier) / 42% (Uni Baskets); Dreier-Quote: 29% / 28%; Freiwurf-Quote: 83% / 82%; Assists: 17 / 9; Rebounds: 49 / 32; Turnover: 11 / 11
Schiedsrichter:
Jelenic, Kammann, Naim
Zuschauer:
4.063 (SWT-Arena, Trier)
Stimmen zum Spiel
Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Erst einmal Glückwunsch an Don und Trier für den ersten Sieg. Gute Kulisse, hat Spaß gemacht. Für uns war das Hauptproblem, dass wir den Ball nicht gepasst haben. Wir haben zu viel gedribbelt und ihn an einer Stelle gehalten. Dadurch haben wir offensiv nie unseren Rhythmus gefunden. Dadurch ist auch unsere Defense nicht so gut geworden, weil wir nie in unseren Flow gekommen sind. Wir können es besser. Wir werden Sonntag ein anderes Spiel sehen.“
Don Beck, Cheftrainer der Gladiators: „Ich bin sicher, dass Götz sein Team am Sonntag bereit und sehr gut vorbereitet haben wird. In Münster wird uns ein sehr herausforderndes Match erwarten, in einer sehr schwer zu spielenden Halle. Ich bin grundsätzlich zufrieden mit dem, was wir heute Abend gemacht haben Aber wir haben noch einen langen Weg zu gehen. Es sind Playoffs. Alles kann passieren. Es geht Spiel für Spiel.“
Cosmo Grühn: „Trier hat es in vielen Bereichen des Spiels, insbesondere Details, einfach ein klein bisschen besser gemacht als wir. Mit Blick auf Sonntag werden wir versuchen, an diesen Details zu arbeiten.“
Spiel 2 Sonntag in Münster – Vorverkauf läuft
Weiter geht es in der Serie am frühen Sonntagabend um 18.30 Uhr mit Spiel 2, dann in Münster. Noch gibt es einige freie Plätze in der Halle Berg Fidel für die zweite Viertelfinalpartie, die um 18.30 Uhr beginnt. Tickets sind im Online-Ticketshop erhältlich, weitere Sitzplätze aus nicht genutzten Kontingenten sind freigeschaltet.
Playoff-Viertelfinale 2024
Gladiators Trier (1., 28:6) – Uni Baskets Münster (8., 20:14)
Spiel 2: Sonntag, 5. Mai, 18.30 Uhr in Münster (Tickets im Online-Shop)
Spiel 3: Dienstag, 7. Mai, 19.30 Uhr in Trier (Tickets Gästeblock)
*Spiel 4: Donnertag, 9. Mai, 20.00 Uhr in Münster
*Spiel 5: Samstag 11. Mai, 19.30 Uhr in Trier