Lions drücken Partie den Stempel auf
Der Münsteraner Offensive fehlten an diesem Abend die Mittel, um gegen die gewohnt bissige Abwehrarbeit des „Löwenrudels“ den Ball in Bewegung zu bringen. Nur 12 Assists spielten die Gastgeber, erlaubten sich insgesamt 21 Ballverluste – nicht selten ohne Not – deren 14 schon in der ersten Halbzeit.
Zur Geschichte der Partie gehört gleichwohl auch, dass die Lions in der zweiten Halbzeit einen Dreierabend erlebten, der so gar nicht zu ihrem bisherigen Auftreten in der Saison passte. Das bisherige Schlusslicht der Liga in dieser Kategorie nahm in den zweiten 20 Minuten 24 Dreier, traf 50 Prozent davon. Allein acht von 12 Karlsruher Distanzversuchen im dritten Viertel fielen und entschieden das einseitige Duell frühzeitig. Für die Uni Baskets, viertplatziertes Team der Liga bei den Dreiern, wollten diese partout nicht fallen (22%).
Uni Baskets mit Anlaufzeit
Beide Teams brachten am Ende der englischen Woche sofort hohe defensive Energie auf das Parkett. Punkte mussten hart erarbeitet werden. Die Gäste agierten dabei physischer in den direkten Duellen, waren zunächst effizienter, Nathan Scotts Zähler zur 2:0-Führung blieben die einzigen der Uni Baskets in den ersten fünf Spielminuten. Münsters 2:7-Fehlstart nach dreieinhalb Minuten stoppte Götz Rohdewald mit einer Auszeit. Sein Team tat sich enorm schwer mit der galligen Karlsruher Defensive, erlaubte sich frühe Ballverluste – gleich deren acht im ersten Abschnitt.
Cosmo Grühn löste den Offensivknoten fahrig auftretender Gastgeber mit dem ersten Dreier (5:10, 5.). Sein Team brauchte lange, um sich im ersten Viertel zu akklimatisieren, holte aber den Acht-Punkte-Rückstand (5:13, 6.) zum Viertelende auf. Hilmar Pétursson setzte Münsters zweiten Distanztreffer, danach James Grahams spektakuläre Blockabwehr – die Uni Baskets waren beim 16:17 dran und hatten die Halle Berg Fidel zur Viertelpause im Spiel.
Hohe Turnoverzahl zur Pause
Das zweite Viertel blieb über lange Strecken ausgeglichen. Für die Uni Baskets traf James Graham gleich zur Führung. Für die spektakulärste Szene der zweiten zehn Minuten sorgte Adam Touray mit einem Dunk nach feinem Anspiel von Avi Toomer zum 27:27-Ausgleich. Gut drei Minuten vor dem Seitenwechsel war die Partie für die Uni-Städter trotz viel zu hoher Turnoverzahl (14) in der ersten Halbzeit offen, obwohl auch der Dreier im zweiten Viertel kaum fallen wollte. Karlsruhe allerdings fand in der Offensive nun die besseren Lösungen, setzte sich über einen 10:0-Lauf ab (27:37, 19). Die zweitbeste Defensive der Liga machte Münster in der Schlussphase der ersten Halbzeit zudem enorme Probleme. Stefan Weß verkürzte aber immerhin per Distanztreffer zum 30:37 nach der ersten Halbzeit.
Karlsruher Dreier-Hagel
Nachdem Adam Touray per Freiwürfe die Baskets auf 32:37 herantasten ließ, kassierte man den nächsten Lauf (0:9) zum 14-Punkte Rückstand (32:46, 23.). Die Uni Baskets kamen überhaupt nicht in ihr Spiel. Karlsruhe zog mit seiner Klasse weiter auf 67:44 spielerisch leicht davon. Auch dank in dieser Saison ungewohntem Lions-Dreierhagel im dritten Abschnitt (acht von 12) war die Partie früh vorentschieden. An diesem Abend fehlten den Uni Baskets in zu vielen Sequenzen Energie und Intensität für ein Comeback. 48:67-Rückstand nach Abschnitt drei.
Aufmunternder Applaus der Fans
In der Partie, die sich die Münsteraner wegen der tollen Kulisse in jeder Hinsicht anders vorgestellt hatten, fehlte ihnen an diesem Abend zu viel, um wenigstens noch eine Wende zu einer Ergebniskorrektur zu erlangen. Im Gegenteil, die Gäste spielten sich bis Mitte des Schlussviertels teilweise in einen Rausch bis zu einem 25-Punkte-Vorsprung (52:77). 11 Karlsruher Steals, schwache Münsteraner Wurfquoten: Am Ende aber blieben das unschöne Randerscheinungen eines hochverdienten Karlsruher Siegs, während die Uni Baskets schließlich nach dem 64:84 mit hängenden Köpfen vom Parkett schlichen. Immerhin getragen vom aufmunternden Beifall während einer Runde durch die treuen Münsteraner Fans.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 16. Spieltag
Uni Baskets Münster – PS Karlsruhe Lions 64:84 (16:17/30:37/48:67)
Uni Baskets Münster: Toomer (7/1, 7 Reb.), Günther (4/1), Weß (5/1), Graham (8), Pétursson (12/1), Ferber DNP, Pahnke, Touray (10, 7 Reb.), Grühn (5/1), Scott (11/10 Reb.), Weitzel (2)
PS Karlsruhe Lions: Dibba (20/2), Seiko (4/1), Zeeb (9/3), Williams (13/3), Kiselovs, Dent (8/2), von Waaden (9/3), Tunstall Jr. (11/1, 12 Reb), Jostmann (5), Ani (5/1), Haarmann, Etges
Viertelergebnisse: 16:17 / 14:20 / 18:30 / 16:17
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 47% (Uni Baskets) / 45% (Karlsruhe); Dreier-Quote: 22% / 37%; Freiwurf-Quote: 79% / 60%; Assists: 12 / 24; Rebounds: 43 / 39; Turnover: 21 / 9
Schiedsrichter*innen: Kammann, Innal, Kotlyar
Zuschauer: 3.000 (ausverkauft, Halle Berg Fidel, Münster)
NRW-Derby in Düsseldorf – Fanbus-Fahrt
Am Samstag, 6.Januar, treffen die Uni Baskets Münster im nächsten Auswärtsspiel auf die ART Giants Düsseldorf. Hochball des NRW-Derbys ist um 19.00 Uhr im Castello in Düsseldorf. Für diese Auswärtspartie organisiert unser Partner sechsfuenftel.de wie schon in der Vorsaison eine Fanbus-Fahrt, um unserer Mannschaft eine bestmögliche Unterstützung zu bieten. 9,95 EUR beträgt pro Person der Kostenbeitrag, ein Freigetränk ist enthalten. Um die Abwicklung kümmert sich erneut studenta Worx (mehr Infos und Buchung).