Adam Touray zurück – 14 Zähler von Connor Harding

Cheftrainer Björn Harmsen forderte vor der Partie „Wir müssen an unser Limit gehen. Dafür brauchen wir nicht drei oder vier Spieler, die an ihre Leistungsgrenze kommen, sondern neun oder zehn.“ Und das sei vorweggenommen: Das gelang seiner Mannschaft über eine kämpferisch gute Leistung. Coach Harmsen fehlte neben Darien Jackson auch weiterhin Cosmo Grühn. Als Starter bestimmte er Hilmar Pétursson, Connor Harding, Andreas Seiferth, Marek Doležaj und nach seiner Verletzungspause Adam Touray gegen den deutschen Rekordmeister. Offensiv produzierten die Baskets eine gute Ballbewegung im Auftaktviertel, fanden nach 0:5-Rückstand immer wieder freie Optionen – allen voran Connor Harding. Der Forward versenkte dreimal traumwandlerisch sicher aus der Distanz, erzielte insgesamt 14 Zähler im Auftaktviertel. Marek Doležaj ließ ebenso seine ersten Zähler als Neuzugang für die Baskets wie Adam Touray nach seiner Rückkehr aus langer Verletzungspause folgen: zugleich Münsters erste Führung (14:12, 6.) und Start eines 9:0-Laufs zum 19:12. Sieben Turnover als Makel eines guten Münsteraner Auftaktviertels verhinderten eine höhere Führung nach den ersten zehn Minuten: 24:21.

Fünf-Punkte-Rückstand zur Pause

Exzellent vom 93er-Europameister Hansi Gnad eingestellte Leverkusener eröffneten das zweite Viertel mit schnellem 7:0-Lauf, den erneut Connor Harding mit seinem vierten Dreier stoppte (29:28). Während die Rheinländer die Punkte auf mehrere Schultern verteilten, schaffte es Stefan Weß mit sieben Zähler in Folge noch die knappe Münsteraner Führung zu halten (36:35, 15.). Doch mit fünf Siegen aus den letzten sieben Spielen im Rücken kam das Team von Hansi Gnad weiter auf, verhalf sich mit einem 8:0-Lauf zu einer deutlicheren Führung. 36:43 aus Sicht der Gastgeber (18.) Die Giants waren jetzt im Rhythmus, die Münsteraner machten Fehler, Andreas Seiferth wurde immer wieder aggressiv verteidigt, verkürzte mit zwei seiner insgesamt vier Freiwürfe zum 38:43 zur Halbzeit.

Baskets kommen gut aus der Kabine

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Devise der Hausherren, das Tempo hoch zu halten und das offensive Brett zu attackieren. 12 Zähler nacheinander markierten sie in dieser Manier bis zum 52:54 (27.), nach zum Teil sehr schöner Ballbewegung und präzisen Assists. Die Ereignisse wiederholten sich. Leverkusen legte vor, Münster zog nach. Allein der Führungswechsel gelang vor stimmungsvoller Kulisse nicht. Das sich durch die Partie schleichende „Gift“ Münsteraner Turnover erlaubte diesen schlicht nicht. Münster kämpfte, Leverkusen blieb vorne, setzte sich etwas ab, Harmsen griff zur Auszeit (52:58, 19.). Mit einem Buzzer-Dreier von Thomas Reuter hielt der Aufsteiger Anschluss. 57:62 nach Abschnitt drei.

Turnover brechen das Genick – Münster sichert Direktvergleich

Die Münsteraner kamen mit ordentlich Schwung und neu justiertem Fokus in den Schlussabschnitt – der rasante 8:0-Lauf mit frenetischem Publikum im Rücken wendete das Blatt binnen 102 Sekunden zum 65:62 für den Gastgeber. Auf der Gegenseite riss nun vor allem de Oliveira Neto seine Mannschaft mit, die mit 14:2-Lauf zur 76:67-Gästeführung die Halle verstummen ließ. Die Baskets stemmten sich gegen die drohende Niederlage, stellten über Stefan Wess’ Dreier und Andreas Seiferth im zum 72:76 noch einmal Anschluss her. Haris Hujic und der insgesamt 25. verlorene Ball machten eine Aufholjagd nicht nur unmöglich, sondern als die Farbenstädter plötzlich 86:72 führten, war auch der Direktvergleich nach Münsters 92:84-Hinspielerfolg weg. Unermüdlich brachten die Baskets diesen aber letztlich mit einem 7:0-Lauf und der 79:86-Niederlage in sichere Gefilde.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 24. Spieltag

WWU Baskets Münster – Bayer Giants Leverkusen 79:86 (24:21/38:43/57:62)

 

WWU Baskets: Viefhues (DNP), Günther (7/1), Weß (15/3), Pétursson (4), Seiferth (10, 12 Reb.), Harding (19/4), Jones (2), Pahnke (2), Touray (8), Doležaj (4), Reuter (8/2)
Leverkusen: Mohamed, de Oliveira Neto (16), Gray (16/2), Kovacevic (10), Stoll (3/1), Hujic (17/2), Jostmann (6/1), Drijencic (7/1), Crews (2), Hornsby (9/1)

Viertelergebnisse: 24:21 / 14:22 / 19:19 / 22:24
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 56% (WWU Baskets) / 61% (Leverkusen); Dreier-Quote: 43% / 33%; Freiwurf-Quote: 92% / 88%; Assists: 22 / 19; Rebounds: 34 / 22; Turnover: 25 / 11
Schiedsrichter: Pawlik, Holzmann, Rostam
Zuschauer: 2.200 (Halle Berg Fidel, Münster)

Fotogalerie II WWU Baskets Münster – Bayer Giants Leverkusen: Steffen Karwinski

Sonntag Derby bei Tabellenführer RASTA Vechta – fast 2.900 Tickets verkauft

Der nächste Doppelspieltag der Saison führt die WWU Baskets nur 46 Stunden nach Spielende gegen Leverkusen in eine der schönsten und stimmungsvollsten Arenen der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Am Sonntag reist das Team von Björn Harmsen zum unangefochtenen Tabellenführer RASTA Vechta. Die Niedersachsen haben 20 ihrer 24 Partien gewonnen. Spielbeginn im RASTA Dome ist um 18.00 Uhr.

Für das Derby hat RASTA schon fast 2.900 Eintrittskarten verkauft, es gibt aber weiterhin im Ticketservice der Niedersachsen online hier noch Tageskarten. Kinder bis einschließlich sechs Jahre haben bei Vorlage eines Ausweisdokumentes freien Eintritt. Sportdeutschland.TV überträgt ab 17.45 Uhr live.

Spendenaktion für Familie des verstorbenen Mubarak Salami

Die deutsche Basketballwelt trauert um Mubarak Salami. Am Freitag vor einer Woche (24. Februar) war der 26-Jährige bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Im Trikot des ETV Hamburg prägte Mubarak in den letzten Jahren mit Spielen über 40 Punkten und als zweimaliger Topscorer der ProB die Liga maßgeblich. Als Famliienmensch stellte er seine eigene Karriere stets hinten an, lehnte höherklassige Angebote ab, insbesondere um für seine sechs jüngeren Geschwister vor Ort zu sorgen

Vor der Partie der WWU Baskets Münster gegen die Bayer Giants Leverkusen hatte es eine Schweigeminute gegeben, zudem wurde eine Spendenaktion für die Hinterbliebenen des Verstorbenen gestartet.

Fotogalerie III WWU Baskets Münster – Bayer Giants Leverkusen: Markus Holtrichter