Münster arbeitet sich nach Fehlstart ins Spiel

Jasper Günther, Connor Harding, Cosmo Grühn, Andreas Seiferth und Adam Touray begannen gegen den westfälischen Nachbarn. Bochum legte mit 10:0 in den ersten drei Spielminuten einen Blitzstart hin, Münster begann offensiv zäh und mit schwacher Dreierquote. Erst ein Fastbreak von Hiilmar Pétursson zum Dreipunktspiel löste den Knoten. Fortan kamen die Baskets mit der wechselnden Verteidigung der Ruhrstädter besser zurecht, bewegten den Ball schneller. Adam Touray und Andreas Seiferth fanden sich gegenseitig zum Korbleger (7:13, 5.). Stefan Weß versenkte den einzigen Münsteraner Dreier von acht Versuchen im Auftaktviertel zum 12:18. Die Baskets hatten etwas Zeit gebraucht, ins Spiel zu finden. Anders als vor Wochenfrist in Düsseldorf kamen von der Bank über Stefan Weß oder Jordan Jones frische Impulse. Jasper Günther milderte den Fehlstart der Anfangsminuten mit den letzten sechs Münsteraner Zählern pünktlich zur Viertelpause: 20:25.

Acht-Punkte-Pausenrückstand

Angetrieben von der Kulisse starteten die Uni-Städter energischer in den zweiten Abschnitt und sorgten per 8:0-Lauf für den ersten Führungswechsel (28:27, 12.). Stefan Weß und Connor Harding trafen schnelle Dreier. Doch die Bochumer verursachten weiter einige Probleme in Münsters Defensivverbund, bekamen ihre Spielphilosophie schneller Abschlüsse binnen kurzem wieder durch, konterten mit 8:0-Lauf zum 30:39. Münsters Dreierquote blieb unten, freie Dreier fielen nicht. Folgerichtig suchte das Harmsen-Team verstärkt das Anspiel an das offensive Brett. So gelangen Adam Touray sieben Zähler in Folge (37:46, 19.). Sechs Sekunden vor der Pause Auszeit Bochum. Die fruchtete: Conley Garrison vollstreckte die Idee von VfL-Coach Banobre zum Dreier-Buzzer (41:53).

Baskets-Defensive dreht auf

Zum Auftakt der zweiten Halbzeit bemühte sich der Gastgeber sichtlich um ein ruhigeres Spiel mit mehr Kontrolle, Bochum fand deutlich seltener schnelle Abschlüsse. Hilmar Pétursson und Connor Harding korrigierten den zweistelligen Rückstand mit zwei schnellen Dreiern (47:55, 23.). Angetrieben von der brodelnden Halle rückten die Münsteraner den Gästen nach 13:2-Lauf bis auf drei Zähler auf die Pelle, nachdem erneut Connor Harding aus der Distanz traf (54:57, 25.). Aber eine Mannschaft wie Bochum hatte Optionen. Über die Nachverpflichtungen Taronate Crocket Jr. und Jalen Bradley stellte sie erneut auf eine zweistellige Führung (56:66, 26.), mit der es auch in den Schlussabschnitt ging (58:68).

„Weiße Wand“ steht auf und neben dem Feld

Die Baskets liefen weiter einem knapp zweistelligen Rückstand hinterher, ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Bochums Spiel kontrollierten sie immer besser, heran kamen sie aber in lange nicht, weil in den Abschlüssen noch ein wenig geschlampt wurde oder das Wurfglück fehlte. Den Gastgebern half die gute Verteidigung und die im zweiten Durchgang deutliche Reboundüberlegenheit (29:18), aber auch das mannschaftsdienliche Spiel. Waren die Assists zur Pause noch ausgeglichen (9:9), lag Münster hier am Ende 18:11 vorne. Das unermüdliche Anrennen gegen den Rückstand und der große Kampfgeist begeisterten die Baskets-Fans. Sie standen nun wie ein Fels hinter ihrer Mannschaft, trieben sie leidenschaftlich an. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende führte Bochum noch immer mit 75:66, ehe ein 8:0-Lauf den Berg Fidel zum 74:75 erbeben ließ. Und als Cosmo Grühn mit seinem zweiten Dreier 72 Sekunden vor der Schlusssirene zum 77:77 ausglich, gerieten 2.500 der 2.600 Fans in Ekstase. Die „weiße Wand“ stand auf und neben dem Court, ließ keine Gäste-Zähler mehr zu. 1, 5 Sekunden vor dem Ende verwandelte der Topscorer des Abends Connor Harding die entscheidenden Freiwürfe, Pétursson legte einen Freiwurf nach. 22:9 gewannen die Baskets das Schlussviertel. Die zweite Führung des Abends bedeutete einen 80:77-Crunchtime-Sieg – in Anbetracht des sich zuspitzenden Abstiegskampfs ein eminent wichtiger.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 29. Spieltag

WWU Baskets Münster – VFL SparkassenStars Bochum 80:77 (20:25/41:53/58:68)

 

WWU Baskets: Günther (12), Weß (6/2), Pétursson (12/2), Seiferth (6, 12 Reb., 6 Ass.), Harding (19/3), Jones (4, 6 Reb.), Pahnke, Touray (11, 5 Reb.), Doležaj (4, 5 Reb.), Grühn (6/2, 8 Reb.), Reuter
Bochum: Sams (5), Geske (5/1, 5 Ass.), Kamp, Dietz (6), Grof (6), Andre (8/2), Crocket Jr. (12/1), Bradley (10/1), Garrison (14/2), Drescher (5/1), Alte (6, 8 Reb.)

Viertelergebnisse: 20:25 / 21:28 / 17:15 / 22:9
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 49% (WWU Baskets) / 52% (Bochum); Dreier-Quote: 32% / 27%; Freiwurf-Quote: 62% / 81%; Assists: 18 / 11; Rebounds: 49 / 34; Turnover: 14 / 11
Schiedsrichter: Jelenic, Holzmann, Oesterle
Zuschauer: 2.600 (Halle Berg Fidel, Münster)

Ostersamstag in Karlsruhe

Am Ostersamstag (8. April) gastieren die Münsteraner in Karlsruhe. Die Begegnung des 30. Spieltags beim Tabellenvierten PS Karlsruhe Lions beginnt um 19.30 Uhr in der Lina-Radke-Halle und wird ab 19.15 Uhr von Sportdeutschland.TV live übertragen. Tagestickets können über den Karlsruher Online-Service erworben werden. An der Abendkasse wird es noch Stehplatz-Tickets geben, die online nicht verkauft werden.