„Wollen defensiv besser auftreten“

Die Vorbereitungszeit nach der Niederlage gegen die Gladiators Trier, der ersten nach zuvor sechs Siegen in Serie, ist vergleichsweise lang. „Ich finde die kürzere Woche eigentlich angenehmer, aber vielleicht war es für uns nach dem Trier-Spiel gar nicht so schlecht“, erklärte Cheftrainer Götz Rohdewald am Donnerstag. „Wir haben genug Zeit, uns auf Dresden vorzubereiten, wie wir gegen sie spielen wollen. Wir versuchen, einmal Intensität mit ins Training zu nehmen, die uns gegen Trier gefehlt hat. Und wir wollen defensiv besser auftreten – der zweite Hauptgrund, weshalb wir schlecht ausgesehen haben.“ Beide Faktoren werden im Spiel der Münsteraner unabdingbar sein, damit die beiden Rebound-Topteams (366:366) auch nach dem 10. Spieltag diesbezüglich auf Augenhöhe bleiben. Die Zeit nutzen gilt auch für die Integration von Neuzugang James Graham. „James macht sich natürlich in der zweiten Woche besser, aber das wird noch eine Weile dauern, reinzukommen. Es ist wie Preseason für ihn.“

Starker Dresdener Teambasketball in Koblenz

Einen Meilenstein in Richtung Playoff-Plätze setzten die Dresden Titans am Samstag: Bei einem Rivalen um die Plätze in den Top acht, EPG Baskets Koblenz, gab es eine 99:74-Auswärts-Machtdemonstration. Imponierend dabei: starker, schneller und intelligenter Teambasketball mit 22 Assists und gleich sieben Spielern, die von 9 bis 15 Zählern ausgewogen punkteten. Einer von ihnen war mit 15 Punkten Neuzugang Koen Sapwell. Der australische Spielmacher führt auch mit 14,7 Punkten pro Spieltag das Scoring der Titans an. Mit Grayson Murphy, der aus Hagen in die Sachsenmetropole wechselte, folgt ein weiterer Aufbauspieler mit 13,7 Punkten und 4,7 Assists pro Spiel. Von den Gladiators Trier zu den „Titanen“ zog es den dritten Neuzugang, der sehr physisch agierende, 2,09 Meter große Center Till Isemann. Transfers, die eine eingespielte Mannschaft mit hoher individueller Qualität noch tiefer besetzen. Den sicher nicht zufälligen Liga-Spitzenreiter bei den Assists (19,2 pro Spiel) muss man für die Playoffs auf dem Zettel haben.

Klare Siege – knappe Niederlagen

Seit vier Jahren steuert die sportlichen Geschicke der „Elbflorentiner“ Fabian Strauß. Der 30-Jährige sprüht vor Ehrgeiz, verfügt trotz seines jungen Alters bereits über vierjährige Erfahrung als Cheftrainer in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Für jedes ProA-Team ist seine Mannschaft ein echter Prüfstein. Entweder brachte sie bislang Teams wie Gießen (85:88), Karlsruhe (86:91) oder Bayreuth (66:75) an den Rand einer Niederlage oder aber sie fertigte ihre Gegner oft regelrecht ab. Mit zwei deutlichen Erfolgen waren die Dresden Titans in die neue Spielzeit in Quakenbrück (84:68) und gegen Bochum (106:82) gestartet, zuletzt deklassierten die Elbestädter eben die Koblenzer Baskets. Der gelungene Saisonstart verbunden mit dem Hype um den neuen Basketball-Weltmeister Deutschland hat in der Elbestadt zu einem Boom mit steigendem Interesse und explodierenden Mitgliederzahlen geführt.

Professionalisierung mit Ziel BBL

Bei den Dresden Titans kümmern sich mit Michael Born und Thomas Bohn zwei frühere Führungskräfte von Dynamo Dresden um die kaufmännische und organisatorische Seite sowie das Sponsoring. Klares Ziel ist die Weiterentwicklung der Titans, die gemeinsam mit den Uni Baskets im Vorjahr den Sprung in die ProA wagten. Der Dresdner Unternehmer Bohn treibt seit sieben Jahren als Gesellschafter die Pläne in Richtung Basketball-Oberhaus voran.

Als neuer Geschäftsführer fungiert deshalb im Zuge weiterer kaufmännischer Professionalisierung seit Mitte des Jahres Michael Born. „Es ist kein Geheimnis, dass wir ambitioniert sind. Wir wollen den Verein nachhaltig entwickeln und irgendwann in der BBL spielen“, sagte der erfahrene Sportfunktionär Born, unter dessen Führung dem SC Paderborn 2014 der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga gelang, zu Saisonbeginn. „Die Möglichkeiten, sich dahin zu entwickeln, sind sehr groß.“

Das sagen die Trainer

Götz Rohdewald (Cheftrainer Uni Baskets): „Dresden ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, die letztes Jahr in den Playoffs war und am besten drei Punkte wirft, den Ball bewegt und Fastbreak spielt. Das sind die Hauptstärken. Es ist eine sehr gut zusammenstehende Mannschaft, ihr Großteil ist schon eine Weile zusammen. Sie kennen sich, wissen was sie machen, sind sehr eingespielt. Von daher ist es ziemlich gefährlich, gegen sie zu spielen.“

Fabian Strauß (Cheftrainer Dresden Titans): „Münster zählt in dieser noch jungen Saison mit zu den Überraschungsmannschaften der Liga. Ihre offensive Rollenverteilung ist sehr gut und durch die Siegesserie, welche sie zuletzt hatten, kommen sie vermutlich mit breiter Brust zu uns.“

Rund ums Spiel

Auf Korbhöhe sein! Sportdeutschland überträgt ab 15.45 Uhr live aus Dresden (zur Übertragung). Mit Spielbeginn um 16.00 Uhr berichtet der BARMER-Liga-Liveticker von der Partie. Alle Fans können das Duell auch unmittelbar nach Spielende re-live auf Sportdeutschland.TV sehen, später folgen Pressekonferenz, Interviews und Highlights der Begegnung. Alles rund ums Spiel in GAMEDAY.MS.

Bremerhaven-Spiel auf 14.30 Uhr vorverlegt

Das nächste Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven findet am Sonntag, 10. Dezember 2023, statt. Hochball ist aber nicht wie geplant um 18.00 Uhr, sondern nunmehr bereits um 14.30 Uhr. Den ursprünglichen Spielbeginn 18.00 Uhr hatte der Deutsche Fußball-Bund kürzlich mit seiner Ansetzung eines Preußen-Heimspiels am selben Abend zunichte gemacht. Beide Veranstaltungen müssen aufgrund behördlicher Vorgaben zeitlich weit genug auseinander liegen.

Foto: © Christina Pohler
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Björn Harmsen im Gegnerinterview

„Es war eine schöne Zeit“