Hürde Trier zu hoch

Es war ein Spieltag, den sich die Uni Baskets in mancher Hinsicht anders vorgestellt hatten. Neuzugang James Graham debütierte für die Uni Baskets, dessen Transfer Münsters Verantwortliche lange unter der Decke halten konnten. Geplant war seine Bekanntgabe mit der Nominierung des Spieltagskaders, ehe ausgerechnet ein Baskets-User in einem Internetforum tags zuvor das Geheimnis lüftete. Sportlich war die Hürde Trier an diesem Abend zu hoch. Den Gastgebern fehlte nach gutem Start in der Defensive Energie und Zugriff. Insgesamt kamen die Uni Baskets nicht sonderlich erfolgreich in die Zone, waren hier mit 40:65 Prozent der Zweiersuche den Gästen ebenso klar unterlegen wie im Reboundduell (32:44). Alles in allem fanden die Münsteraner kaum ein Mittel, die überragende Offensive der Gladiators zu stoppen, die auch besser aus der Distanz trafen (45:39 Prozent).

12:2-Start – offensiver Schlagabtausch

Die Uni Baskets Münster, die konzentriert begannen, fanden einen guten Start in die Begegnung. Es war Adam Touray mit vier Zählern inklusive eines Fastbreaks, der mit Aggressivität seine Mannschaft in die Partie brachte. Mit zwei Distanztreffern sorgten Nathan Scott und Avi Toomer für die frühe zweistellige Führung zum 12:2 (3.). Etwas zeitversetzt war der Aufstiegsaspirant von der Porta Nigra da. Und wie! Gefühlt scannte er drei Minuten lang Gegner und Atmosphäre und lief dann heiß, stellte mit einem 13:0-Lauf nach gut fünf Minuten die Kräfteverhältnisse her. Auf dem Weg zu ihrer 15:12-Führung profitierten die Gäste aber auch von inzwischen fahrigen Uni Baskets mit schnellen drei Ballverlusten in Folge. Bis zum 22:22 nach zehn Münsteraner Zählern von Nathan Scott in Serie spielte das Team von Götz Rohdewald noch auf Augenhöhe. Dann riss offensiv der Faden. Offene Würfe fielen nicht, Trier zog mit 9:0-Lauf von dannen (31:21, 10.). Jasper Günther stellte den offensiven Schlagabtausch des ersten Viertels per Dreier auf 27:31, das mit 27:33 in seine Pause ging.

15-Punkte-Pausenrückstand

Zum Start in das zweite Viertel bediente Oliver Pahnke seinen Teamkollegen Jonas Weitzel für den offenen Dreier. Wer allerdings nach dem 30:33 auf zumindest einmal kurzzeitig nachlassende Trierer gehofft hatte, wurde nicht nur in der Folge, sondern bis zur Schlusssirene enttäuscht. Die Gäste verteidigten cleverer und physisch, spielten wirkungsvoll ihrer Dominanz in der Zone aus. Weil auch die Energie in Münsters Defensive nicht ein Trier gefährdendes Level erreichte, Wurfpech mit einigen Inside-Out-Abschlüssen tat ein Übriges, bestraften die Gäste die Schwächephase eiskalt. Bis auf 15 Punkte wuchs der Rückstand in der High-Scoring-Partie zur Pause (49:64). Nach 20 Minuten war deutlich, dass es einer besonderen zweiten Hälfte bedurfte, um zwei Zähler in Münster zu behalten.

Aufmunternder Applaus der Münsteraner Fans

Das dritte Viertel verlief ähnlich wie das zweite. Trier blieb nach der Heimniederlage in der Vorwoche gegen Jena auffällig fokussiert, wollte unbedingt beide Zähler aus Münster entführen. Mit fünf Zählern nacheinander erhöhte Moritz Krimmer auf 19 Punkte Rückstand (54:73, 27.). Dann arbeiteten sich die Uni Baskets vor den Augen von Matthias Mester, mehrfacher Welt- und Europameister sowie Paralympics-Teilnehmer, noch einmal langsam über einen 6:0-Lauf heran. Dennoch blieb der Rückstand bei 68:90 nach Viertel drei. Eine Zauberaktion von Neuzugang James Graham zum 86:105 riss die Baskets-Fans in den letzten zehn ausgeglichenen Minuten (27:27) noch einmal von den Sitzen. Den Münsteranern allerdings fehlte nach dem ersten Viertel zu viel, um der Partie noch einmal eine Wende zu geben. Im Gegenteil, phasenweise spielten sich die Gäste in einen Rausch und verdienten sich den Erfolg auch in der Höhe. Immerhin gingen die Uni Baskets zwar mit hängenden Köpfen, aber mit der Anerkennung der vorherigen Siegesserie und getragen vom aufmunternden Beifall ihrer treuen Fans vom Feld.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 9. Spieltag
Uni Baskets Münster – Gladiators Trier 95:117 (27:33/49:64/68:90)

 

Uni Baskets Münster: Toomer (9/2), Günther (7/2), Weß (6/2), Graham (8), Pétursson (6), Pahnke (2), Touray (8), Grühn (10), Scott (27/5, 8 Reb.), Weitzel (12/1)
Gladiators Trier: Graves (11), Olma, Guillozet (26/1, 9 Reb.), Yakhchali Dehkordi (13/2), Hollersbacher (3/1), Linßen (9), Mann (13/2), Rapieque (6/2), Krimmer (19/1), Zirbes (6), Bacak (11/1)

Viertelergebnisse: 27:33 / 22:31 / 19:26 / 27:27
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 40% (Uni Baskets) / 65% (Trier); Dreier-Quote: 39% / 45%; Freiwurf-Quote: 85% / 84%; Assists: 17 / 23; Rebounds: 32 / 44; Turnover: 9 / 11
Schiedsrichter: Kasemi, Oehlmann, Rupprecht
Zuschauer: 2.900 (Halle Berg Fidel, Münster)

Sonntag in Dresden gefordert

Wunden lecken und die Vorbereitung auf die nächste wichtige Aufgabe starten: Denn in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sind die Uni Baskets nun auswärts gefordert. Am kommenden Sonntag gastieren sie am 10. Spieltag bei den Dresden Titans und reisen tags zuvor in die Sachsenmetropole. Tickets können Münsteraner Fans im Titans-Onlineshop erwerben. Hochball in der Margon Arena ist um 16.00 Uhr, Sportdeutschland.TV überträgt live.

 

Heimspiel 10. Dezember – Spielbeginn offen

Zuhause sind die Uni Baskets dann wieder am Sonntag, 10. Dezember, gefordert: Zu welcher Uhrzeit sie die Eisbären Bremerhaven erwarten steht noch nicht endgültig fest. Den ursprünglichen Spielbeginn 18.00 Uhr hatte der Deutsche Fußball Bund kürzlich mit seiner Ansetzung eines Preußen-Heimspiels am selben Abend zunichte gemacht. Beide Veranstaltungen müssen aufgrund behördlicher Vorgaben zeitlich weit genug auseinander liegen. Tickets gibt es weiterhin im Münsteraner Online-Ticketshop. Weiter geht’s aber zunächst in Dresden, Münster!

Fotogalerie Uni Baskets – Trier

© Uni Baskets / Markus Holtrichter
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