Ordentlicher Offensiveinstieg
Mit der Energie von 2.550 Fans und der „Wut“ im Bauch nach der unglücklichen Niederlage in letzter Sekunde in Kirchheim, begannen die Gastgeber konzentriert. Nachverpflichtung James Graham stand erstmals in der Starting Five. Die Uni Baskets suchten zunächst den Weg unter den Korb und über Fastbreaks. Alle fünf Assists und die beiden Steals im ersten Abschnitts schlossen sie erfolgreich ab. Nach der ersten Führung über einen Stepback Jumper von Nathan Scott (8:7, 5.) stellte Adam Touray nach schönem Anspiel von Avi Toomer auf 12:9 (7.). Nathan Scott nutzte mit Vehemenz seinen Steal zur 16:11-Führung. Belohnung der ordentlichen Offensivvorstellung nach dem ersten Dreier von Hilmar Pétursson: 21:18-Führung gegen den Favoriten nach Viertel eins.
Münster hält Anschluss zur Pause
Im Angriff klappte es vorerst weiterhin bei den Uni Baskets: die Münsteraner hatten auf Zähler der Gießener bis zum Mitteldistanztreffer von Stefan Weß zum 25:25-Ausgleich eine Antwort (13.). Im weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts hatten die Uni Baskets dann Probleme, ihren offensiven Rhythmus beizubehalten. Nicht durch einen größeren Lauf, aber sukzessive setzte sich die Klasse des Aufstiegsanwärters aus Gießen immer öfter durch, während die Münsteraner Quoten deutlich absanken. Dejan Kovacevic bekamen die Baskets in diesen Minuten gar nicht gestoppt, vom 25:25 an lieferte er neun Zähler bis zum 27:36. Jasper Günther verhinderte noch mit schönem Floater einen zweistelligen Rückstand, nach Simon Krajcovic’ Dreier war er geschehen (29:39, 17.). Auch in dieser Phase war es aber der erneut stark aufspielende Nathan Scott – Topscorer der Partie – der wichtige Würfe traf, seine Mannschaft in der Spur hielt. Neben zu vielen Ballverlusten trug ebenso bei, dass selbst offene Dreier in der ersten Halbzeit nicht fallen wollten. Nur einer von acht fiel. Jasper Günther stellte Anschluss zum 37:43 nach zwanzig Minuten her.
Offensiver Rhythmus stockt
Für eine Stimmungsexplosion sorgten früh nach Wiederbeginn ein Block von James Graham und weitere Akzente von Nathan Scott. Seine fünf Zähler gestalteten das Ergebnis für das erwünschte Duell auf Augenhöhe (42:43), das es nur bis zu seinem erneuten Anschluss per energischem Tip in zum 46:49 blieb. Nun begannen die 46ers aber die Dreier zu treffen, auf der Gegenseite häuften sich zu statisches Spiel und Fehler. Beinahe schon stoisch erspielte sich der Favorit einen erneuten zweistelligen Vorsprung nach Distanztreffern von Ex-Nationalmannschaftskapitän Robin Benzing und seines Topscorers Duane Wilson (52:62, 28.). Das Team von Götz Rohdewald traf auch weiterhin den Dreier nicht, der Rückstand betrug elf Zähler vor dem Schlussviertel (53:64).
Erfahrene Gießener souverän
Der Start in das letzte Viertel gelang den Münsteranern vorzüglich. Jonas Weitzel und Nathan Scott setzten zwei Blocks, initiierten einen 5:0-Lauf. Standing Ovations im weiten Rund der Halle Berg Fidel nach dem Anschluss zum 58:64 während der Auszeit von Frenkie Ignjatovic. Es war ein Münsteraner Strohfeuer, das die erfahrenen Gießener im Stile eines Topteams zu stoppen wussten. Schneller 0:8-Lauf – größter Gießener Lauf. Auf dem Tableau stand erneut ein zweistelliger Rückstand (58:72, 34.), wenig später der höchste der Partie (60:77, 36.). Die frühe Vorentscheidung. Münsters 8:0-Lauf linderte die Enttäuschung, die verbleibende Zeit war aber zu kurz für eine spannendere Crunchtime. Positiver Abschluss ausgerechnet durch einen Dreier, denn Julius Ferber verwandelte seinen ersten für die Uni Baskets Münster.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 13. Spieltag
Uni Baskets Münster – JobStairs GIESSEN 46ers 72:82 (21:18/37:43/53:64)
Uni Baskets Münster: Toomer (10, 8 Ass.), Günther (9/1), Weß, Graham, Pétursson (5/1), Ferber (4/1), Ehrich DNP, Pahnke, Touray (14), Grühn (2), Scott (24/1, 8 Reb.), Weitzel (2)
GIESSEN 46ers: Wilson (21/2), Crews (7/1), Benzing (9/2), Maier (14/), Figge, Kahl, Kovacevic (9/1), Nyama (10/2), Krajcovic (12/1)
Viertelergebnisse: 21:18 / 16:25 / 16:21 / 19:18
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 56% (Uni Baskets) / 60% (Gießen); Dreier-Quote: 21% / 45%; Freiwurf-Quote: 84% / 41%; Assists: 14 / 15; Rebounds: 33 / 31; Turnover: 14 / 15
Schiedsrichter: Gilbert, Oehlmann, Vida
Zuschauer: 2.550 (Halle Berg Fidel, Münster)
Stimmen zum Spiel
Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Glückwunsch an Frenkie und Gießen zum verdienten Sieg. Wir haben es nicht geschafft, das wirklich gut umzusetzen, was wir wollten. Wir hatten Größenvorteile auf der Drei, wollten im Post spielen. Das haben wir zwar hingekriegt, sind aber sehr statisch gewesen. Im ersten Viertel haben wir es noch geschafft, Würfe herauszukriegen, die wir alle nicht getroffen haben. In der zweiten Halbzeit vor allem sind wir sehr, sehr statisch geworden. Gegen eine Mannschaft, die auf dem hohen Niveau spielt in der Liga, mit der Erfahrung, gewinnst Du nicht, wenn Du nicht die Würfe triffst. Wir haben von außen nichts getroffen. Wir versuchen, es besser gegen Quakenbrück zu machen.“
Branislav Ignjatovic, 46ers-Cheftrainer: „Unabhängig von dem Spiel heute mein Kompliment an Götz und seine Mannschaft für den tollen Saisonverlauf. Jeder will, wenn die Kulisse stimmt, zu Weihnachten gut aussehen, aber die Mannschaft von Münster braucht sich überhaupt nicht zu verstecken. Es war auch heute ein toller Fight. Ich glaube, dass wir im Großen und Ganzen verdient gewonnen haben. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben so gespielt wie wir spielen wollten.“
Stefan Weß: „Wir haben Gießen nie so richtig in Griff bekommen. Die haben ihre Würfe getroffen, den Ball gut bewegt. Wir haben uns abseits des Balles zu wenig bewegt. Wir haben versucht, den Ball viel in den Post reinzupassen, haben unsere normale Spielweise, viel Pick and Roll zu laufen, ein bisschen zu wenig gemacht.“
Jonas Weitzel: „Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wir haben zwar in der ersten Halbzeit gesehen, dass wir gut mithalten konnten. Am Ende haben wir nicht die Würfe getroffen, um heranzukommen. Wenn wir mal herangekommen sind, hat Gießen immer eine Antwort gefunden. So ein bisschen hat uns heute auch das Quäntchen Glück gefehlt.“
Am 2. Weihnachtstag bei Artland Dragons
Im Anschluss einer kurzen Trainingswoche mit kleiner Weihnachtspause geht es noch während der Feiertage bei den Artland Dragons weiter. Am 2. Weihnachtstag (Dienstag, 26. Dezember) um 19.30 Uhr wollen die Uni Baskets im letzten Spiel des Jahres die insgesamt positive Entwicklung bestätigen und ihre Auswärtsstärke in Quakenbrück beweisen. Kein leichtes Unterfangen, denn ihren bislang einzigen Saisonsieg holten die Niedersachsen in der Artland Arena ausgerechnet gegen Tabellenführer FRAPORT Skyliners. Die Uni Baskets bauen wegen der kurzen Anreise auch auf die Unterstützung möglichst vieler mitreisender Fans in eine der schönsten Arenen der Liga (zu den Tickets).