Rebounding und Inside-Spiel entcheiden
Unerwarteter Widerstand für das fünftbeste Dreierteam der Liga wurde der „vernagelte“ Korb nach Distanzwürfen. Bis zur 34. Minute lag Bochum vorne, ehe die Uni Baskets leidenschaftlich den Kontrahenten niederrangen und insbesondere in der zweiten Halbzeit mit großer Hingabe verteidigten. Erfolgsgaranten waren 38:28 Punkte in der Zone und 23:5 Punkte nach zweiten Chancen sowie die Rebound-Dominanz (55:28), die Münsters schwächste Dreierquote der Saison (15 Prozent) kompensieren konnten. Bei Nathan Scott und Topscorer Adam Touray standen nach vierzig Minuten Double Doubles auf dem Tableau.
Knisternde Atmosphäre
Die Gäste waren durch den Ausfall von Aufbauspieler Niklas Geske, die Münsteraner durch den von Center Jonas Weitzel gehandicapt. Adam Touray kehrte zurück und ließ mit dem zweiten Angriff die Gästedefensive aussteigen und stopfte einen Dunk durch die Reuse. Ein attraktiver Auftakt in von Beginn an prickelnder Derby-Atmosphäre dank beider Fanlager. Als Hilmar Pétursson den ersten Dreier traf (5:2), ahnte niemand auf den Rängen, dass dieser Münsters einziger für lange Zeit bleiben sollte. Die hochintensive Partie blieb ausgeglichen bis Mitte des Auftaktviertels (10:11, 5.). Dann aber produzierten die Uni Baskets eine hohe Fehlerquote, gaben den Ball sechsmal im ersten Viertel leichtfertig ab. Bochum bestrafte das konsequent, denn auch die Münsteraner Defensive war instabil, kam über Keith Williams zur ersten zweistelligen Führung (12:23, 8.). Als Jasper Günther und Adam Touray in der Schlussminute des energische Zeichen zu vier Zählern setzten, war der zerfahrene Trend gestoppt: 16:25 nach Viertel eins.
10-Punkte-Halbzeitrückstand
Münster hatte jetzt wieder bessere Kontrolle, punktete stets nach Bochumer Treffern, konnte aber nicht aufschließen. So blieb der Rückstand um die 10-Punkte-Marke. Bis hierhin wacher wirkende Ruhrstädter taten den Uni Baskets über die Transititon weh, waren nach ihrem vierten Dreier durch Thornton zwischenzeitlich mit 12 Zählern in Front (26:38, 16.). Da offensiv trotz ansehnlicher Ballbewegung auch offene Dreier nicht fielen (zur Halbzeit 2 von 19), erarbeiteten sich die Münsteraner ihre Zähler – auch über starkes Rebounding – in der Zone. Adam Touray dunkte nach filigranem Pétursson-Assist zum 30:39 (17.). Bochum nahm nach Dreier Nummer sechs von Strange die 10-Punkte-Führung mit in die Halbzeit (37:47).
8:0-Lauf zum Comeback
Nach Wiederbeginn erhöhte Münster zunehmend den Druck, steckte zunächst aber noch den höchsten Rückstand nach Kamp-Freiwurf nach knapp 23 Spielminuten weg (41:55). Den 14-Punkte-Rückstand pulverisierten die Uni Baskets ausgerechnet mit zwei Dreiern von Stefan Weß und Hilmar Pétursson, der dann Adam Touray fein bediente, per 8:0-Lauf (24.). Die Halle stand Kopf. Offensiv erzeugten die Uni Baskets jetzt ständig Gefahr und fanden über Freiwürfe von James Graham zum 55:57 endgültig Anschluss (26.). Auch Defensivanpassungen wirkten, der Gast hielt Derby-like dagegen, punktete auch unter größter Bedrängnis. 61:67 nach Abschnitt drei.
Nervenstark in der Crunchtime
Zwei Dreipunktspiele von Hilmar Pétursson und Nathan Scott eröffneten ein furioses Münsteraner Schlussviertel zum Ausgleich (69:69), rissen die Fans von ihren Sitzen. Die Uni Baskets holten sich mit großer Leidenschaft das Spiel seit der frühen 7:6-Führung mit dem Führungswechsel zurück (73:72, 34.). Und da der Dreier weiter nicht fiel, Bochum früh mit fünf Teamfouls belastet war, suchte das Team von Götz Rohdewald erfolgreich das Inside-Spiel, vor allem über den starken Adam Touray. Offensiv erkämpften sich die Uni Baskets jeden Punkt hart, defensiv stellten sie vermehrt Stoppschilder auf. Adam Touray sorgte mit vier Zählern für das 80:77. Bochum glich mit einem Thornton-Dreier noch einmal aus, konnte aber in der Crunchtime mit der Physis der Gastgeber nicht mehr mithalten. Das Tollhaus Berg Fidel stand sprichwörtlich hinter seinen Lieblingen. Mit Freiwurfzählern und per Block im Gegenzug am defensiven Brett entschied James Graham das Derby. Standing Ovations und Party mit den Fans!
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 23. Spieltag
Uni Baskets Münster – VfL SK-Stars Bochum 90:83 (16:25/37:47/61:67)
Uni Baskets Münster:
Toomer (7), Günther (7), Weß (3/1), Graham (21/1), Pétursson (17/2), Ferber (DNP), Pahnke, Touray (25, 12 Reb.) Grühn, Scott (10, 16 Reb.)
VfL Bochum:
Loch (DNP), Thornton (15/3), Kamp (5), Dietz (7), Nelson (2), Williams (16/1), Strange (7/2), Zdravevski (3), Emen (DNP), Friederici (6), Alte (5/1), Cohn (17/3)
Viertelergebnisse:
16:25 / 21:22 / 24:20 / 29:16
Zahlen & Fakten:
Zweier-Quote: 62% (Uni Baskets) / 50% (Bochum); Dreier-Quote: 15% / 29%; Freiwurf-Quote: 82% / 73%; Assists: 10 / 15; Rebounds: 55 / 28; Turnover: 16 / 6
Schiedsrichter:
Rosenbaum, Kasemi, Radegast
Zuschauer:
2.750 (Halle Berg Fidel, Münster)
Doppel-Spieltag nach Länderspielpause
Die BARMER 2. Basketball Bundesliga geht nun in eine zweiwöchige FIBA-Länderspielpause, anschließend in einen Doppel-Spieltag. Zunächst reisen die Münsteraner ins rund 400 km entfernte Jena, wo Ex-Coach Björn Harmsen mit dem Tabellenfünften Medipolis SC Jena am Freitag, 1. März, auf die Uni Baskets wartet. Spielbeginn in der Sparkassen-Arena ist um 19.00 Uhr. Das nächste Heimspiel der Münsteraner findet am Sonntag, 3. März, statt: Um 18.00 Uhr sind die Artland Dragons zu Gast. Tickets sind im Online-Ticketshop erhältlich.
Event-Highlight in Bremen
Seine Schatten voraus wirft ein weiterer Saisonhöhepunkt. Denn das Gastspiel der Münsteraner bei den Eisbären Bremerhaven findet am Sonntag, 10. März, 15.00 Uhr, in der ÖVB-Arena Bremen statt, für das die Fans der Uni Baskets Sonderkonditionen in ihren Fanblöcken erhalten (Mehr Informationen und Tickets).