Münster ohne Andreas Seiferth – Dreier fallen

Während Connor Harding nach dreieinhalb Wochen wieder in den Kader zurückkehrte, fehlte Andreas Seiferth, der gar nicht erst mit nach Tübingen anreiste. Den Anfang beim heimstarken Tabellenzweiten machten Hilmar Pétursson, Cosmo Grühn, Stefan Weß, Darien Jackson und Adam Touray. Das Spiel war noch keine vier Minuten alt, da führte der Favorit zweistellig (12:2). Mateo Seric lieferte allein die ersten sechs Tübinger, Darien Jackson die ersten Münsteraner Zähler. Tübingen hielt in der ersten Viertelhälfte jegliche Gefahr vom eigenen Korb fern, traf bessere Entscheidungen, führte bald mit 15 Punkten (20:5, 6.). Münster drohte unter die Räder zu kommen, fand nach Anlaufschwiergkeiten dann aber einen immer besseren offensiven Rhythmus. Gut herausgespielte Würfe fielen, zunächst zwei Dreier nacheinander von Thomas Reuter und Connor Harding zum 20:11 (7.) Mit einem 8:0-Lauf gestaltete das Harmsen-Team inklusive zwei weiterer Distanztreffer von Hilmar Pétursson und Thomas Reuter dann die Partie bis zum Viertelende offen. 56% Münsteraner Dreier fielen, 19:22-Rückstand nach Viertel eins.

WWU Baskets ebenbürtig

Die Uni-Städter wurden immer selbstbewusster, spielten taktisch klug, und wer gedacht hatte, dass die Münsteraner keine Chance haben würden, rieb sich erstaunt die Augen. Jordan Jones lieferte seine bislang beste Partie im Münsteraner Jersey, schloss mehrfach geschmeidig am offensiven Brett ab, sorgte von der Linie für den ersten Führungswechsel (26:25, 12.). Hilmar Pétursson machte ein reifes Spiel im Aufbau, scorte von draußen und mit Zug zum Korb oder gefiel mit einem super Pick and roll mit Adam Touray, der den Ball durch den Korb hämmerte (34:34, 17.). In der Schlussphase gelang dann im Angriff aber zu wenig, Tübingen verteidigte gut über die Dauer der Wurfuhr, erzwang schwere Abschlüsse, nutzte die Ballgewinne zum 6:0-Lauf und zur 42:35-Halbzeitführung.

Offensive kommt ins Rollen

Wie schon zu Beginn kamen der Tabellenzweite wesentlich besser auch in die zweite Halbzeit. Münster Offensive stockte, der Rückstand geriet zu Beginn des Viertels zweistellig – 37:49 (22.). Jasper Günther verwandelte einen Dreier erst nach über zwei Minuten, bevor Cosmo Grühn aufdrehte. Er führte sein Team wieder heran, sein persönlicher 7:0-Lauf zum 51:57 stoppte die scheinbare Übermacht (27.). Noch zu viele weggeworfene Bälle – 16 Turnover bis hierhin – verhinderten ein noch besseres Resultat. Noch, denn fortan warfen die Gäste ihren stotterfreien Offensiv-Motor an. Hilmar Pétursson mit akrobatischem Finish zu Zählern, kurz danach mit sehr schönem Anspiel auf Darien Jones, der klasse abschließt (56:59, 30.). Der Außenseiter ging mit fünf Zählern Rückstand ins Schlussviertel (56:61).

Ganze Arbeit in der Defensive – Pech in der Crunchtime

Die WWU Baskets arbeiteten großartig in der Defensive. Tübingen hielt die knappe Führung, aber die Münsteraner ließen sie nicht weg, sie witterten die Chance zur Sensation. Topscorer Darien Jackson (19 Punkte) stellte mit Freiwürfen auf 63:68. Trotz viel Drucks durch die Tigers-Defense hielt Hilmar Pétursson Stand und versenkte seinen dritten Dreier, dem Darien Jackson ein Dreipunktspiel Mitte des Schlussviertels zum Ausgleich folgen ließ (68:68). Das Momentum fiel nun in Richtung der WWU Baskets. Jackson beeindruckte mit Entschlossenheit und Punkten für den Führungswechsel zum 74:73 und einem erfolgreichen Dreipunktspiel zum 77:73 knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene. Die Sensation war greifbar nah. Pétursson bekam den freien Dreier bei 77:76, der mit viel Pech „in and out“ den Korb verfehlte. Noch 60 Sekunden. Die Tigers blieben durch je zweimal Mateo Seric und Zachary Todd eiskalt mit acht Zählern von der Linie. Jordan Jones’ Korbleger zum 79:80 reichte fünf Sekunden vor Ende nicht aus – es sollte nicht sein.

Fotogalerie I Tigers Tübingen – WWU Baskets Münster. Fotos: ULMER Pressebildagentur

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 15. Spieltag (Nachholspiel)

Tigers Tübingen – WWU Baskets Münster 84:79 (22:19/42:35/61:56)

 

Tübingen: Seljass (17/3, 8 Reb.), Lammüller (11/3), Helmanis (9/1), Otto (7/1, 7 Ass.), Kivimäki (7/1), Beck, Seric (21), Osei, Jönke, Keppeler (8), Dibba (4)
WWU Baskets: Jackson (19/1), Viefhues DNP, Günther (3/1), Weß, Pétursson (18), Harding (5/1), Jones (13), Pahnke (1), Touray (6), Grühn (7/1), Reuter (7/2)

Viertelergebnisse: 22:19 / 20:16 / 19:21 / 23:23
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 55% (Tübingen) / 55% (WWU Basekts); Dreier-Quote: 30% / 36%; Freiwurf-Quote: 88% / 83%; Assists: 21 / 15; Rebounds: 32 / 30; Turnover: 15 / 20
Schiedsrichter: Moskovic, Naim, Steckas
Zuschauer: 1.500 (Paul-Horn-Arena, Tübingen)

Fotogalerie II Tigers Tübingen – WWU Baskets Münster. Fotos: ULMER Pressebildagentur

Wichtiges Heimspiel gegen Schwenningen am Sonntag

Schon am Sonntag wartet auf die WWU Baskets Münster eine eminent wichtige Partie im Kampf um den Klassenerhalt. Wie am hochspannenden Vorsonntag gegen Jena (68:67) gilt es somit für Mannschaft und Fans gemeinsam höchstmögliche Energie zu mobilisieren, um zwei wichtige Zähler gegen den direkten Konkurrenten wiha Panthers Schwenningen in Münster zu behalten. Hochball in der Halle Berg Fidel ist erneut um 18.00 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr). Für Studierende ist der WWU Münster ist das kostenfreie Kultursemesterticket-Kontingent zum Schwenningen-Spiel bereits freigeschaltet. Auf geht’s in die Halle Berg Fidel, Münster!

 

Foto: ULMER Pressebildagentur