Uni Baskets dominieren die Zone
Die Uni Baskets kontrollierten das Reboundduell (45:27) über die gesamte Spielzeit und die Zone über weite Strecken. Sie erzielten folglich 34:24 Punkte in der Zone, darüber hinaus 36:18 Freiwurfzähler. Bis zur Halbzeit dominierten die Gäste nach Anlaufschwierigkeiten das Spiel. Mit konsequenter Defensive erlaubte die Mannschaft von Götz Rohdewald nur 39 Prozent aus dem Feld bei 71 Bayreuther Versuchen. Erneut punkteten alle eingesetzten Münsteraner Spieler und fünf von ihnen zweistellig.
16:0-Lauf nach 8:16-Rückstand
Nathan Scott kehrte nach zwei Spielen Pause wieder zurück in den Kader, während Carlos Carter früh im ersten Viertel passen musste. Immerhin leitete Münsters Rookie noch mit seinen fünf Zählern nach dem 8:16-Rückstand die Wende im Auftaktviertel ein. In den ersten fünf Minuten konnten die Münsteraner die Gefahr noch nicht vom eigenen Korb weghalten. Bayreuth traf hochprozentig aus der Distanz, vier der ersten sechs Versuche saßen. Nach Carters Distanztreffer zum 11:16 attackierten die Uni Baskets konsequent über verschiedene Akteure den Korb – mit dem Resultat von 13 Zählern in Folge. Münsters 16:0-Lauf zur 24:16-Gästeführung hatte BBC-Coach Mladen Drijenčić auch mit einer zwischenzeitlichen Auszeit nicht stoppen können. Der „Oberfrankenhölle“ trotzten die Uni Baskets mit stoischer Ruhe. 13 ihre 13 Freiwürfe schickten sie im ersten Viertel durch die Reuse. Die letzten beiden von Stefan Weß waren gleichbedeutend mit ihrer 26:19 Führung nach Abschnitt eins.
Offensivrhythmus stimmt: 52 Punkte zur Pause
Auch der Start ins zweite Viertel gelang blendend. Oliver Pahnke per Dreier und Jasper Günther mit Dreipunktspiel bauten die Führung erstmals zweistellig aus (32:19, 12.). Die Mannschaft von Götz Rohdewald setzte insbesondere die das Bayreuther Spiel tragenden Guards unter Druck, erzwang schwere Abschlüsse. Als Oliver Pahnke entschlossen seine Aktion zum Korb abschloss oder Jonas Weitzel hellwach im Nachsetzen vollendete, wurde es jeweils laut auf der Gästebank (42:29, 17.). Leidenschaftlich, präsent und griffig, aber auch schlau – dieser Auswärtsauftritt überzeugte in vielen Facetten. Die Uni Baskets führten nach Jasper Günthers Dreier mit 15 Punkten (50:35, 19.), weil der Offensivrhythmus stimmte. Es war ein Vierpunktspiel durch Shane Gatling, mit dem die Franken bis zur Halbzeit wieder knapp an den einstelligen Bereich kamen (52:41).
Münster bleibt souverän
Das grundsätzlich Bild änderte sich zu Beginn des dritten Viertels. Bayreuth wollte mit Macht den Anschluss, agierte mit großem Druck in der Defensive, sorgte für Ballverluste und riss seine Anhänger mit einem 10:0-Lauf von den Sitzen (52:51, 23.). Die Uni Baskets gerieten nicht aus dem Tritt und stellten über sechs Zähler nacheinander von Cosmo Grühn wieder einen größeren Vorsprung (58:52) her. Sie agierten als selbstbewusstes Team. Und allmählich wurde klar, dass der in der Wagnerstadt medial erwartete Heimerfolg keinesfalls selbstverständlich zu holen war. Wann immer auch Bayreuth angetrieben von den Fans in dieser Phase traf, folgte eine Antwort der Münsteraner, die sogar wieder über Jonas Weitzels Korbleger auf einen zweistelligen Vorsprung erhöhten (70:58, 29.). Immer wieder nutzten die Gäste Bayreuther Verteidigungslücken und zogen effizient in die Zone und zum Korb – allen voran Münsters Topscorer Jasper Günther (18 Punkte). Nach dem dritten Durchgang lagen die Münsteraner 70:62 vorn.
Reifeprüfung bestanden
Mit dem Start in den Schlussabschnitt setzte Bayreuth mit einem ersten kleineren Lauf (5:0) Zeichen für die Gastgeber, die Uni Baskets blieben aber stabil und auch in heißer Atmosphäre beim Gameplan, hielten defensiv dagegen. Über 74:67 nach Nathan Scotts Sprungwurf nach feinem Anspiel Avi Toomers und 85:76 nach vier aufeianderfolgenden Zählern von Jasper Günther blieb Münsters Führung bis drei Minuten vor der Schlusssirene knapp an der zweistelligen Punktegrenze. Dann aber wechselte das Momentum des Spiels. Der überragende Bayreuther Guard Shane Gatling (28 Punkte) übernahm quasi im Alleingang. Seine sieben Zähler des 10:2-Runs brachte die BBC-Fans zurück ins Spiel. 60 Sekunden vor dem Ende führten die Uni Baskets 87:86. Auch diese Reifeprüfung bestand das Team von Götz Rohdewald. Jasper Günther blieb abgeklärt und mutig, erhielt drei Freiwürfe nach Foul beim Distanzwurf, verwandelte doppelt (89:86). Bayreuth verpasste mit Ablauf der Spielzeit den Dreier zur Verlängerung.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 7. Spieltag
BBC Bayreuth – Uni Baskets Münster 86:89 (19:26/41:52/62:70)
BBC Bayreuth: Gatling (28/3), Plescher (11/3), Fofana (10), Rahn (6/2), Sjølund (6/2), Ahmad (6), Carver (3/1), Giotis (7/1), Nauthon (DNP), Hoppert (DNP), Liedtke (9/3)
Uni Baskets Münster: Toomer (4), Carter (5/1), Günther (18/1), Weß (4), Pétursson (5), Ferber (DNP), Pahnke (5/1), Touray (13), Grühn (12/3), Scott (13/1), Weitzel (10)
Viertelergebnisse: 19:26 / 22:26 / 21:18: / 24:19
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 35% (Bayreuth) / 46% (Uni Baskets); Dreier-Quote: 44% / 47%; Freiwurf-Quote: 83% / 89%; Assists: 16 / 10; Rebounds: 27 / 45; Turnover: 6 / 16
Schiedsrichter: Rosenbaum, Bohn, Khorassani
Zuschauer: 2.041 (Oberfrankenhalle, Bayreuth)
Stimmen zum Spiel
Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Ich bin natürlich zufrieden. In Bayreuth zu gewinnen ist megaschwierig: tolles Publikum, gute Mannschaft, guter Coach. Von daher bin ich sehr, sehr glücklich darüber, auch über die Art und Weise wie wir es gemacht haben. Wir haben es über das ganze Spiel geschafft, unseren Gameplan durchzuziehen und damit sehr konsequent den Sieg erarbeitet. Am Ende hat Bayreuth noch einmal alles reingehauen und ist heißgelaufen, hat alle Dreier getroffen. Wir haben es trotzdem geschafft, das Spiel über die Ziellinie zu retten. Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie hier so ein tolles Spiel abgeliefert haben.“
Mladen Drijenčić, Cheftrainer BBC Bayreuth: „Ich gratuliere Götz. Es war ein hart, aber verdient herausgekämpfter Sieg. Wir müssen uns diese Niederlage selbst zuschreiben. Wir spielen zu Hause und die Gäste machen 52 Punkte in der ersten Halbzeit. Dann sprechen wir über eine offensive Einstellung, aber nicht Basketball in beide Richtungen. Das genau hat Münster gemacht. Gegen Münster kannst Du keinen Run haben, das ist eine Seltenheit. Wir müssen noch mehr Defensivcharakter entwickeln. Offensives Talent haben wir.“
Adam Touray: „Ich würde unseren Sieg in Bayreuth mittlerweile nicht mehr als Überraschung einstufen. Wir haben gezeigt, dass wir in unserem zweiten Jahr in der Liga angekommen sind. Viele haben uns nicht auf dem Schirm. Wir wollten den Sieg hier mitnehmen. Die Rebounds waren ein wichtiger Teil. Die erste Halbzeit hat es heute gemacht, wir haben ihnen da wenig gegeben, das umgesetzt, was wir machen wollten. Mittlerweile macht uns auch stark, dass wir auch bei Runs des Gegners wie in der zweiten Halbzeit kontern können, auf Augenhöhe bleiben.“
Jasper Günther: „Bei all dem Selbstvertrauen, das wir haben, ist es nicht selbstverständlich, nach Bayreuth zu fahren, vor so einer Kulisse gegen so ein Team auswärts zu gewinnen. Deswegen sind wir sehr stolz auf unsere Leistung. Wir haben ein Team, das immer an sich glaubt, egal wie es läuft.“
Nationalmannschafts-Pause – 17.11 in Koblenz und 25.11. gegen Trier
Am kommenden Wochenende legen die Uni Baskets eine kurze Pause ein. Der Rahmenterminkalender sieht ein Zeitfenster für die Nationalmannschaften vor. Weiter geht es für die Uni Baskets Münster im November mit einem weiteren Auswärtsspiel: Am Freitag, 17. November (19.30 Uhr), ist das Team von Götz Rohdewald bei den EPG Baskets Koblenz gefordert (live bei Sportdeutschland.TV).
Das nächste Heimspiel der Münsteraner ist am Samstag, 25. November, 19.30 Uhr, die Top-Partie gegen Aufstiegsaspirant Gladiators Trier mit dem 75-fachen Nationalspieler Maik Zirbes. Für diese Begegnung in der Halle Berg Fidel gibt es noch Tickets im Online-Ticketshop der Uni Baskets.