Spitzenspiel mit klarem Vorzeichen

Die Freude über den erfolgreichen 91:90-Krimi gegen die Gießen 46ers stand den Uni Baskets und ihren über 2.400 Fans, die ihre Mannschaft 40 Minuten lang lautstark und emotional unterstützten, am vergangenen Samstag ins Gesicht geschrieben. Und doch ging der Blick schon bald nach vorn. Es ist – zumindest zu diesem frühen Saisonzeitpunkt – ein echtes Spitzenspiel, das am Sonntagnachmittag in der Sparkassen-Arena steigt. Eines, in dem es vor allem eines wachen Münsteraner Einstiegs in das Duell gegen den Favoriten bedarf, da Jena enorm physisch agiert und insbesondere zu Spielbeginn an der Temposchraube dreht. Da auch die Uni Baskets in allen Partien ihre Statements zu Spielbeginn zu setzen wussten, könnte es vom Hochball an rasant zugehen.

Bisher schwerster Gegner

Das Münsteraner Topspiel-Crescendo der Auftaktwochen lässt mit Science City Jena, die in heimischer Halle mit besonderer Atmosphäre noch mal schwerer zu spielen sind, den „bisher wahrscheinlich schwierigsten Gegner der noch jungen Saison erwarten“, sagte Cosmo Grühn am Donnerstag. „Gerade auswärts gegen ein sehr, sehr gut gecoachtes, sehr diszipliniertes Team, das sehr hart verteidigt und mit sehr viel Intensität spielt. Das wird auf jeden Fall ein schwerer Brocken“, erläuterte der Kapitän der Uni Baskets. „Wir müssen uns aber nicht verstecken. Wir haben jetzt gezeigt, dass wir mit den besten Teams mitspielen können, haben Jena auch in der Vergangenheit schon geschlagen.“

Das Selbstbewusstsein ist auch bei Jenas Basketballern groß: Mit 84:76 gewann Jena bei Phoenix Hagen. Das erste Heimspiel entschieden die Thüringer mit 81:75 gegen wiedererstarkten Eisbären Bremerhaven für sich. Seit dem unangefochtenen 96:69 bei ART Giants Düsseldorf am dritten Spieltag stehen sie an der Spitze der Zweiten Liga.

Prominente Neuzugänge – Erfahrung pur

Der Kader des ambitionierten Tabellenführers Science City Jena hat sich etwas verändert. Das Sommertransferfenster haben die Lichtstädter genutzt, um den ohnehin vor Qualität strotzenden Kader abzurunden. Blake Francis, Amir Hinton, den die Gladiators Trier in dieser Woche verpflichteten, Joshiko Saibou, Rafael Alberton Rodrigues und Vuk Radojicic nahmen Abschied. In Rasheed Moore, Alex Herrera, Stefan Haukohl und Robin Lodders blieben aber vier starke Säulen der Thüringer.

Im Kader stehen zahlreiche Spieler mit reichlich BBL- und ProA-Erfahrung. Die Mannschaft vom früheren Münsteraner Trainer Björn Harmsen gehört zum engsten Favoritenkreis für den Aufstieg, nicht zuletzt dank ihrer namhaften Neuzugänge wie dem 33-jährigen Robin Christen, Deutscher Meister 2023 mit ratiopharm Ulm, oder dem Ex-BBL-MVP und Allstar Raymar Morgan (36 Jahre). Erfahrung langer Laufbahnen pur, die auch schon Chris Carter (32), Alex Herreira (32), Stephan Haukohl (31) oder Rachid Moore (29) im Übermaß einbringen.

Neuzugang Cooks Topscorer

Vom österreichischen Vizemeister UBSC Graz wechselte der US-Amerikaner Guard Zachery Cooks an die Saale und bringt zwei Jahre Profierfahrung in der Steiermark ein. Mit 20,3 Punkten ist der dynamische Guard bisheriger Topscorer der Thüringer. Von Phoenix Hagen kehrte Kristofer Krause, der aus dem eigenen Nachwuchsprogramm stammt, in die Lichtstadt zurück.

Foto: Pohler

Anerkennung für Ex-Coach

Wenn es um die Stärken und Variabilität der Jenaer geht, kommt man um Taktikfuchs Björn Harmsen nicht herum. Klar ist: Sein Team coacht Jenas Cheftrainer kreativ, mit wechselnden Defensivtaktiken wie auch Offensivsystemen, die nicht auf jedem Taktikboard zu finden sind. Klar ist auch: Ein Großteil der Uni Baskets kennt aus der zweijährigen Zusammenarbeit von 2021 bis 2023 in Münster die Ideen des Ex-Coaches.

„Extra-Motivation habe ich nicht, nur weil wir gegen Björns Team spielen. Björn ist sehr wahrscheinlich einer der besten Coaches der Liga und hat in seinen zwei Jahren in Münster den Standort mit seiner Expertise vorangebracht. Deswegen habe ich nur Respekt vor ihm und freue mich auf ein sehr, sehr gutes Spiel“, erklärte Kapitän Cosmo Grühn.

Natürlich wollen die Uni-Städter am Sonntag ihre Sache so gut machen, um das Harmsen-Team vor Aufgaben zu stellen. Zwar stehen die Münsteraner vor einer Herkulesaufgabe, mit der neu gewonnenen Stabilität im Aufbauspiel und drei Erfolgen gegen Top-Teams im Rücken könnten sie allerdings Wege finden, auch Jenas Stärken zu egalisieren.

Das sagen die Trainer

Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Im Jenaer Kader ist unglaublich viel Erfahrung in Kombination mit hoher Qualität der Spieler. Das ist ihr dickstes Pfund. Sechs Spieler haben schon BBL gespielt. Da wurde richtig investiert, um dieses Jahr aufzusteigen. Sie spielen wie letztes Jahr sehr viel in den Post, sind die beste Rebound-Mannschaft der Liga und machen viel Druck in der Verteidigung. Wir wollen schnell spielen, Jena eher langsamer. Wir sind gut von außen, Jena vielleicht nicht so gut von außen. Wir wollen unser Spiel spielen, müssen beim Rebound dagegenhalten und gucken, wer am Sonntag das bessere Spiel spielt. Sie sind definitiv einer der Titelfavoriten. Von daher wird es für uns natürlich sehr schwierig, in Jena sowieso, gegen diese Mannschaft erst recht. Mal sehen, wie wir da auftreten.“

Björn Harmsen, Cheftrainer Science City Jena: „Das Spiel Erster gegen Zweiter ist nach drei Spieltagen natürlich eine schöne Dramaturgie. Münster spielt sehr guten Basketball, mit viel Tempo und einer enormen Athletik. Sie gehören mit zu den athletischsten Teams der Liga. Sie haben zwei Begegnungen hoch und ein Spiel knapp gewonnen, sind ebenfalls sehr gut in das neue Spieljahr gestartet. Ein paar Jungs kenne ich ja selbst noch aus meiner Zeit in Münster. Der Verein und die Mannschaft haben sich sehr gut entwickelt. Ich freue mich auf dieses Duell. Es ist immer etwas Besonderes, gegen einen ehemaligen Verein zu spielen. Sicher noch einmal etwas spezieller, wenn man dort spielt, statt zu Hause. Dennoch freue ich mich natürlich, viele bekannte Gesichter wiederzutreffen.“

Das Personal

Die Trainingsstätte Halle Berg Fidel ist beinahe perfekt gefüllt, die Akteure haben am Dienstag die direkte Vorbereitung auf Science City Jena aufgenommen. Götz Rohdewald muss auch in der Lichtstadt lediglich auf Oli Pahnke verzichten. „Bei uns sieht es personell gut aus. Oli braucht sicherlich noch mindestens zwei Wochen, bevor er wieder mitmachen kann“, berichtete der Cheftrainer der Uni Baskets am Donnerstag.

Die Partie verfolgen

Der Basketball-Streamingkanal Sportdeutschland.TV überträgt das zweite Auswärtsspiel der Münsteraner ebenso wie sport.de live. Sendebeginn ist um 15.45 Uhr, Hochball ist um 16.00 Uhr. Seit Beginn dieser Saison gibt es UNI-BASKETS-LIVE im BUNTEN VOGEL. Alle Auswärtsspiele können dort beim Public Viewing verfolgt werden. Dazu hält euch der LIVE-Ticker auf 2basketballbundesliga.de auf dem Laufenden. Nach der Schlusssirene des Duells gibt es das gesamte Spiel darüber hinaus im Re-Live bei Sportdeutschland.TV und die Pressekonferenz bei GAMEDAY.MS zu sehen.

Fotos: Christina Pohler

Next Game – 4. Spieltag

Science City Jena – Uni Baskets Münster

VS

13.10.2024

Spieltag

Sparkassen-Arena Jena

Ort

16:00 Uhr

Hochball

Sportdeutschland.TV

Live ab 15.45 Uhr

Jetzt Tickets sichern!

Highlight-Spiel und weitere Heimspiele im Vorverkauf

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner