Carlos Carter feiert Comeback

Einen schönen Lichtblick vermeldeten die Uni Baskets aus der Lichtstadt schon vor dem Hochball: Nach dreieinhalbmonatiger Verletzungspause kehrte Carlos Carter in das Münsteraner Aufgebot zurück und lieferte ein vielversprechendes Comeback mit 14:29 Spielzeit und sechs Zählern.

Uni Baskets hellwach

Von Beginn an war es die Partie mit der erwarteten Physis und Aggressivität, die Uni Baskets gingen hellwach in die Partie. Beide Teams benötigten etwa zwei Minuten, sich jeweils offensiv auf die Gangart einzustellen und sich freie Abschlüsse zu erspielen. Avi Toomer verwertete einen solchen aus der Distanz, Adam Touray anschließend per Dunk zum 6:10 aus Münsteraner Sicht zur Mitte des Auftaktviertels. Die Gastgeber versuchten den Ball immer wieder auf Adam Touray außerhalb der Zone zu lenken, um die Ballbewegung zu erschweren, Fehler zu erzwingen. Diese Aufgabenstellung löste das Team von Götz Rohdewald aber konzentriert. Eben jener Touray wurde zum Fastbreak bedient (15:13, 7.), der Center läutete eine starke Schlussphase der Gäste im ersten Abschnitt ein. Einziges Manko: die Verwertung freier Abschlüsse. James Graham punktete dagegen mustergültig mit schwierigem Mitteldistanzabschluss zur 19:18-Gästeführung nach Viertel eins.

Verflixte sieben Minuten

Vieles deutete nach 13 Spielminuten in der Partie auf Augenhöhe auf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen hin. Carlos Carter glich am Korb mit seinen ersten Comeback-Zählern aus (21:21), Jasper Günther traf nach feiner Ballbewegung zur 24:23-Führung der Münsteraner aus der Distanz. Immer bessere Defensivsequenzen hatten sie auf das Parkett gebracht, gar den nächsten Angriff des Gastgebers von der Uhr genommen, ehe verflixte sieben Minuten folgten. Defensiv brach der Zugriff abrupt weg, offensiv fiel so gut wie nichts. Jenas 11:0-Lauf mit drei Dreiern konnte erst Cosmo Grühn per Korbleger unterbrechen (34:24, 18.). Jena spielte nun mit der Selbstverständlichkeit eines der heimstärksten Teams und Spitzenteams der Liga und setzte sich auf 17 Punkte bis zur Halbzeitpause ab (48:31).

Rückstand verkürzt

In der zweiten Halbzeit wurde deutlich, dass Münster defensive Anpassungen gefunden hatte, um die Offensive des Tabellenvierten besser zu kontrollieren. Vier Münsteraner Dreier wirkten wie eine Initialzündung, die Carlos Carter dann aus der Mitteldistanz zur Verkürzung auf „nur“ noch acht Zähler Rückstand nutzte (55:47, 27.). Weiter unter Druck geriet das Team von Ex-Coach Björn Harmsen aber nicht, die engagierten Gäste spielten Chancen zur weiteren Verkürzung zu hektisch aus oder trafen nicht von der Freiwurflinie. Jena erarbeitete sich so peu à peu einen 8:0-Lauf, weil Münster minutenlang ohne Zähler blieb, und nahm wieder eine zweistellige Führung in das Schlussviertel (63:47).

Frühe Entscheidung

Als dann Blake Francis einen Dreier traf, kannte der Jubel in der Arena keine Grenzen: Jena führte erstmals mit 20 Punkten. Ein Ergebnis, das in Anbetracht so vieler verpasster Chancen aus Münsteraner Sicht nicht annähernd dem „gefühlten“ Verlauf des Spiels entsprach, das somit viel zu früh entschieden war. Das kampfstarke Kollektiv hielt weiter dagegen und verkürzte bis zur Schlusssirene, ohne am Erfolg des Harmsen-Teams zu rütteln.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 24. Spieltag

Uni Baskets Münster – VfL SK-Stars Bochum 76:64 (18:19/48:31/63:47)

 

Medipolis SC Jena:
Francis (12/3), Falkenthal (5/1), Schmitz, Lodders (6), Hinton (14/1), Alberton Rodriguez, Moore (2), Saibou (17/3) Haukohl (11/2), Herrera (4), Radojicic (5)
Uni Baskets Münster:
Toomer (10/2), Carter (6), Günther (9/2), Weß, Graham (8), Pétursson (6/2), Ferber (2), Pahnke, Touray (10), Grühn (5/1), Scott (8/2)

Viertelergebnisse:
18:19 / 30:12 / 15:16 / 13:17
Zahlen & Fakten:
Zweier-Quote: 47% (Jena) / 48% (Uni Baskets); Dreier-Quote: 34% / 26%; Freiwurf-Quote: 89% / 42%; Assists: 12 /13 ; Rebounds: 41 /38 ; Turnover: 13 / 12
Schiedsrichter:
Rogic, Berk Innal, Böhmcker
Zuschauer:
2.363 (Sparkassen-Arena, Jena)

„Ich bin zufrieden wie wir gespielt haben. Im Großen und Ganzen haben wir das gut gemacht.“

Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets

Stimmen zum Spiel

Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Glückwunsch an Björn und Jena für ein gutes Spiel und den verdienten Sieg. Ich bin zufrieden wie wir gespielt haben, nicht mit jeder Kleinigkeit, aber im Großen und Ganzen haben wir das gut gemacht. Wir haben nicht getroffen von außen, obwohl wir sehr gute Würfe hatten, viele gute Werfer haben. Das hat uns heute im Prinzip das Spiel gekostet. Ansonsten war es das zweite Viertel, wo Jena heiß gelaufen ist, vor allem Joshi, und wo wir offensiv nichts hingekriegt haben. Aber wir hatten trotzdem eine Chance, sind zurückgekommen, waren auf acht dran, sind dann offensiv ein bisschen zu hektisch. Wenn Du in Jena gewinnen willst, musst Du die freien Würfe treffen oder auf jeden Fall höherprozentiger treffen als wir das gemacht haben.“

Björn Harmsen, Jena-Cheftrainer: „Wir hatten zwei Wochen Zeit, ein paar Dinge ein bisschen anders zu machen, in der Verteidigung und der Rotation ein paar Sachen umzustellen, ein paar neue Spielzüge mit reinzubringen heute. Im ersten Spiel war Münster die deutlich bessere Mannschaft. Jetzt haben wir versucht mal andere Sachen zu machen, die vielleicht unerwartet waren. Die haben ganz gut geholfen. Entscheidend war das zweite Viertel, da haben wir das Spiel gewonnen. Die zweite Halbzeit haben wir verloren, da haben wir nicht mehr so viel Kraft und Energie gehabt, in Ruhe die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Jasper Günther: „Wir waren uns im Team einig, dass wir mit unserer Leistung heute relativ zufrieden sein können. Das hat sich nicht so angefühlt wie eine richtig schlimme Niederlage. Wir haben das Spiel teilweise im zweiten Viertel verloren, als die einen großen Run hatten, wir den Ball zu oft weggeschmissen haben und die einen Dreier nach dem anderen getroffen haben. Dann sind wir einfach nicht mehr herangekommen. Wir kriegen einen Stop nach dem anderen und machen den Ball einfach vorne nicht rein. Eine Niederlage, die uns aber nicht umhaut, über die wir auch nicht lange nachdenken können.“

 

Stefan Weß: „Ein Großteil der Partie haben wir gut gespielt. Im zweiten Viertel ist Jena heißgelaufen. Ein Halbzeitrückstand mit minus 17 in Jena aufzuholen ist fast unmöglich. Wir haben Moral bewiesen. Im vierten Viertel hatten wir sechs, sieben Stopps in Folge, haben aber in der Offensive nicht gut getroffen, obwohl wir die Würfe gut rausgespielt haben. Björn hat uns taktisch eher innen zumachen lassen, und uns außen werfen lassen. Wen man die Dinger nicht trifft, gewinnt man das Spiel nicht.“

Sonntag Heimspiel gegen Artland Dragons

Nur 47 Stunden nach Spielbeginn in Jena werden die Uni Baskets wieder gefordert: Zum zweiten Part des Doppel-Spieltags der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sind die Artland Dragons Sonntag in der Halle Berg Fidel zu Gast. Das Hinspiel gewannen die Münsteraner mit 92:77, mussten aber alles in die Partie hineinlegen. Ähnlich umkämpft dürfte auch die Begegnung am Sonntag werden, ahnt Kapitän Cosmo Grühn: „“ Denn die Gäste seien stärker als ihre Tabellenposition 17 vermuten lässt, schob Grühn hinterher. Hochball ist um 18.00 Uhr, Sportdeutschland.TV überträgt ab 17.40 Uhr live aus Münster. Tickets gibt es noch im Online-Ticketshop, ebenfalls Plätze über das Kultursemesterticket für Studierende der Uni Münster.

Fotogalerie Jena – Uni Baskets

© Christoph Worsch
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