Adam Touray mit ersten acht Münsteraner Zählern

Weiter ohne Connor Harding gingen die WWU Baskets in ein sehr intensives Duell. Cheftrainer Björn Harmsen eröffnete „seine besondere“ und zugleich Münsters erste Ligapartie des Jahres 2023 mit Hilmar Pétursson, Darien Jackson, Cosmo Grühn, Adam Touray und Andreas Seiferth. Die WWU Baskets verteidigten gut. Adam Touray begann bärenstark, lieferte alle ersten acht Münsteraner Zähler (8:9, 4.) – mit dem Highlight seines Dunkings zum Dreipunktspiel. Im Angriff klappte noch nicht alles, viel Pech mit mehreren In-and-out-Dreiern kam hinzu. Doch mit drei Freiwürfen von Andreas Seiferth nach technischem Foul von Jena wechselte die Führung erstmals (13:12, 6.). Nachdem die Führung erneut wechselte, hielten die WWU Baskets über gute Aktionen am offensiven Brett von Jordan Jones und Darien Jackson jeweils Anschluss (17:20, 9.). Die Verteidigung stand weiter gut, wenngleich sich der früh mit zwei Fouls belastete Andreas Seiferth merklich im Kampf mit den Jenenser Big Men zurückhielt. Der so gar nicht fallen wollende Dreier (0 von 8) verhinderte ein besseres Zwischenresultat: 17:22 nach Abschnitt eins.

Höchster Rückstand: 11 Punkte – Anschluss zur Pause

Auch die ersten Sequenzen von Abschnitt zwei gehörten den Thüringern. Nach viertelübergreifendem 8:0-Lauf führten sie nach fünf Zählern in Folge ihres Big Man Björn Rohwer erstmals zweistellig (28:17 12.) – der höchste Münsteraner Rückstand in der gesamten Partie. Andreas Seiferth setzte mit energischem Defensiverebound und durchsetzungsstark im Gegenzug am offensiven Brett das Zeichen zur Trendumkehr. Und da der Dreier weiterhin nicht fiel, suchten die WWU Baskets nun konsequent den Weg durch die Jenas freie Zone zum Korb, dreimal erfolgreich zum 6:0-Lauf und verkürzten zum 25:30 (14.). Jena war aggressiver in dieser Spielphase, zog noch einmal auf acht Punkte davon. Die WWU Baskets erhöhten nun ihrerseits die Intensität. Und endlich: Der erlösende erste Dreier im 14. Anlauf versetzte Münsters Fans in Ekstase. Die Halle Berg Fidel bebte erstmals, als Jasper Günther aus der Distanz zum 32:36 nach der ersten Halbzeit verwandelte.

Sechs-Punkte-Rückstand nach drittem Viertel

Die Partie blieb nun eng, immer mit nur kleinem Punktevorteil für die Gäste. Darien Jackson stellte ein Dreipunktspiel im Abnutzungskampf des dritten, punktearmen Viertels entgegen (41:44, 26.). Münsters Dreier fielen weiter nicht (1 von 22 nach Viertel drei), von Ausnahmen abgesehen weiterhin meist „in and out“. Doch die Fans der WWU Baskets reagierten fantastisch, blieben stets positiv und gaben unermüdlich Rückhalt. Das Team von Björn Harmsen verzagte gegen seinen Ex-Klub nicht. Auch das frühe vierte Foul seines Kapitäns Andreas Seiferth, der lange auf die Bank ging, steckte es weg. Jordan Jones machte fortan seine Sache insbesondere defensiv gut. Der ansonsten guten Münsteraner Defensive entzog sich Jena kurzzeitig zu einfach, so dass Björn Harmsen beim 43:51 per Auszeit eingriff. Mit einem Sechs-Punkte-Rückstand ging es nach Jasper Günthers Korbleger in das Schlussviertel (45:51).

Offensive kommt auf Touren – 50% Dreier fallen in Viertel vier

Mit dem viel umjubelten zweiten Dreier eröffnete Jasper Günther Münsters beste Offensivepassage der Partie und ein packendes Schlussviertel (48:53). Ein starker Block von Jordan Jones gegen Jenas Hünen und Topscorer Björn Rohwer, kurz darauf stand es nach dem Fastbreak über Stefan Weß (50:55, 33.) und die Halle Berg Fidel Kopf. Die Fans sprangen begeistert auf, gaben ihrem Team die Energie für einen großen Kampf in den Schlussminuten. Plötzlich versenkten die Uni-Städter über Hilmar Pétursson und zweimal Cosmo Grühn drei Dreier nacheinander zum Führungswechsel knapp drei Minuten vor dem Ende (65:62).

Getragen von der Halle Berg Fidel auf höchster Betriebstemperatur kämpfte Münster leidenschaftlich. Andreas Seiferth vollendete routiniert zum 67:64. Ex-BBL-Pofi Brandon Thomas versenkte trotz des Lärms per Dreier zum Ausgleich. Mit „We will rock you“ ging es 50 Sekunden vor Ende in die Auszeit von Björn Harmsen. Und die WWU Baskets „rockten“ die Crunchtime. Hilmar Pétursson verwandelte 5,6 Sekunden den ersten seiner zwei Freiwürfe eiskalt zum 68:67, der zweite fiel nicht. Jenas Adam Pechacek schaffte es, kurz vor der Sirene den Ball zum Distanzwurf loszuwerden. Doch der fand seinen Weg nicht mehr durch den Ring. Denkbar knapp war somit der eminent wichtige Heimsieg besiegelt. „Sweet Caroline“ wurde aus über 2.000 Kehlen mit Leibeskräften intoniert, die WWU Baskets mit stehenden Ovationen verabschiedet.

Fotogalerie I WWU Baskets Münster – Mediplois SC Jena. Fotos: Markus Holtrichter

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 16. Spieltag

WWU Baskets Münster – Medipolis SC Jena 68:67 (17:22/32:36/45:51)

 

WWU Baskets: Jackson (5), Günther (12/2), Weß (2), Pétursson (12/1)), Seiferth (15, 9 Reb.), Jones (2), Pahnke (DNP), Touray (10), Grühn (10/2), Reuter
Medipolis SC Jena: Pechacek (13), Guyton (5/1), Schmitz (1), Linartas, B. (DNP), Linartas, A. (DNP), Rohwer (17/1), Plescher (5), Fahrensohn (7), Thomas (3/1, 7 Ass.), Haukohl (16)

Viertelergebnisse: 17:22 / 15:14 / 13:15 / 23:16
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 61% (WWU Baskets) / 56% (Jena); Dreier-Quote: 17% / 18%; Freiwurf-Quote: 87% / 60%; Assists: 16 / 19; Rebounds: 31 / 40; Turnover: 7 / 12
Schiedsrichter: Oehlmann, Rogic, Behm
Zuschauer: 2.250 (Halle Berg Fidel, Münster)

Fotogalerie II WWU Baskets Münster – Meidpolis SC Jena. Fotos: Markus Holtrichter

Mittwoch zu Gast in Tübingen – Sonntag gegen Schwenningen

Weit reisen müssen die Münsteraner zur nächsten Partie: Am Mittwoch steht um 19.30 Uhr das Nachholspiel des 15. Spieltags bei Tigers Tübingen auf dem Plan der WWU Baskets. Wer die Münsteraner zur „Student-Night“ in die Universitätsstadt Tübingen begleiten möchte, kann sich Tageskarten im Online-Shop der Baden-Würtemberger sichern.

Am kommenden Sonntag (18 Uhr) erwarten die WWU Baskets zum eminent wichtigen Spiel im Kampf um den Klassenerhalt wiha Panthers Schwenningen. Für Studierende der WWU Münster wird das Kultursemesterticket-Kontingent zum nächsten Heimspiel am Dienstag, 10. Januar, 18.00 Uhr, freigeschaltet. Es gibt weiterhin Tageskarten.

Foto: Markus Holtrichter