Drei Fragen an
Cosmo Grühn
// Nach den Pandemie-Jahren erlebst du jetzt in der ProA attraktive Hallen mit hohen Zuschauerzahlen. Wie fühlt sich das an?
Das fühlt sich bisher unbeschreiblich an. Der Support der Fans – gerade hier in Münster – gehört zu den schönsten Sachen, die man als Sportler erleben darf.
// Wie gehst Du mit Niederlagen um, die in der ProA öfter als in der ProB passieren?
Bestes Mittel für mich ist dann, einfach einmal aus dem Basketball-Kosmos herauszukommen, etwas zu unternehmen, zum Beispiel einen Spieleabend mit Freunden.
// Kannst Du Dich noch an Deinen ersten Korb im Basketball erinnern?
Durchaus. In meinem ersten Ligaspiel in der U14 in Freiburg haben wir 6:115 verloren. Die letzten beiden Punkte des Spiels habe ich mit einem ersten Korb erzielt.
// Was geht in Dir vor, wenn Du zum vielleicht spielentscheidenden Dreier in der Crunchtime ansetzt?
Während des Wurfs denke ich tatsächlich gar nicht. Das ist dann eine instinktive Handlung, ein Prozess, den man tausende Male gemacht hat.
// Welche Deiner Erfolge haben Dir am meisten bedeutet und waren vielleicht auch prägend für die Zukunft?
Das waren meine Teilnahmen an Europameisterschaften mit den U-Nationalmannschaften und der Aufstieg in die ProA mit den WWU Baskets.
// Was war Dein schönstes Spiel Deiner Karriere?
Mein erstes Playoff-Spiel mit Frankfurt in der ProB gegen Bochum war bis heute das schönste. Wir sind nur zu siebt und einer U19-Mannschaft nach Bochum gefahren und haben sensationell gegen den hohen Favoriten in der Overtime gewonnen. Wir sind bis heute befreundet.
„Der Support der Fans – gerade hier in Münster – gehört zu den schönsten Sachen, die man als Sportler erleben darf.“
Cosmo Grühn
// War Dein Jura-Studium die richtige Entscheidung für Dein Leben nach der Karriere?
Auf jeden Fall! Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Das Jura-Studium macht mir tatsächlich Spaß und bietet mir immer wieder spannende Einsichten.
// Marathonläufer dokumentieren gerne jeden gelaufenen Kilometer. Wie viele Trainingsstunden hast Du als Basketballer schon hinter?
(lacht) Schwierig! Das kann man besser dem Mathematiker überlassen, ich bin Jurist.
// Könnte man sagen, dass Du als angehender Jurist nach Deiner Karriere ein idealer Schiedsrichter im Basketball wärst?
Ich könnte vielleicht ein guter Schiedsrichter sein, würde aber niemals einer sein wollen. Deren Job ist sehr schwierig
// Siehst Du Parallelen eines Richters im Gericht und eines Schiedsrichters auf dem Basketball-Court?
Eher weniger. Der Basketball-Schiedsrichter muss in Sekundenbruchteilen bewerten und entscheiden. Der Richter dagegen kann in einem längeren Prozess Sachverhalte detailliert prüfen und zu einem möglichst gerechten Urteil kommen.
// Welche Probleme kennen nur Sportler beziehungsweise nur Juristen?
Sportler waschen ständig Wäsche, es hängt immer welche zum Trocknen in der Wohnung. Juristen schleppen ihre schweren Gesetzbücher überall mit hin. Erstaunlich, dass es nach wie vor keine App dafür gibt.
// Was bedeutet Dir Familie?
In meiner Familie sind meine engsten, vertrautesten Menschen. Mit meiner Schwester lebe ich sogar hier in Münster in einer Wohngemeinschaft zusammen.