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Heute im interview:
Tim Geidies
Athletiktrainer bei den Uni Baskets

Was ist gameday.ms – faces?

Die Uni Baskets Münster haben viele Gesichter, sind das pulsierende Basketball-Herz des Münsterlands. Rund um den Basketball-Zweitligisten sind einige spannende Persönlichkeiten anzutreffen. Wer verbirgt sich hinter den Gesichtern der Uni Baskets?

gameday.ms – faces stellt sie vor
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Jetzt habe ich ein neues Leben durch meine Freundin.

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Wie zufrieden bist du – aus deiner Perspektive des Athletiktrainers – mit dem Stand der Uni Baskets nach den ersten Spieltagen der Saison?
player

Das Kennenlernen ging mit den neuen Jungs relativ schnell. Da war schnell ein cooler Vibe drin. In der Vorbereitung und der frühen Saisonphase gibt es immer mal Höhen und Tiefen. Prinzipiell sind wir zufrieden, weil wir die Spieler auf einen guten Stand gebracht haben. Den einen oder anderen musst du immer noch in Kondition oder Kraft steigern, gerade auch verletzte Spieler. Gut eingespielt haben wir uns auch mit REHAB FIVE, die uns nicht nur mit den Leistungstests sehr helfen.

Als Athletiktrainer arbeitest Du mit Trainern, Ärzten, Physios und Sportpsychologinnen bei den Uni Baskets zusammen. Wie betrachtest du die Zusammenarbeit?
player

Wir haben einen sehr guten Austausch. In unserer Mediziner-Gruppe oder in unseren Tools über das tägliche Befinden sehe ich sofort, wen ich ein bisschen herausnehmen oder mehr trainieren muss. Das ist sehr hilfreich für meine Trainingsgestaltung mit dem einzelnen Spieler. Ein Riesen-Team brauch ich nicht, aber mit unseren neuen Leuten profitieren wir alle gegenseitig. Das ist bei den Uni Baskets ein schönes Miteinander – menschlich und inhaltlich ist es einfach toll. Wenn es so zusammenkommt, macht es echt Spaß.

Du bist Athletiktrainer sowohl beim SC Preußen als auch bei den Uni Baskets. Wie bekommst du das zeitlich über eine lange Saison überhaupt unter einen Hut?
player

Die Trainingszeiten sind bei den Uni Baskets über die Hallenzeiten sehr klar. Ich kann beim Krafttraining dabei sein, aber nicht immer beim Mannschaftstraining in der Halle, wenn wir tagsüber trainieren. Ich habe dieses Jahr die Schwimmer und die U23 der Preußen abgegeben und kann mich so mittwochs und donnerstags auch abends auf sie konzentrieren und mich komplett einbringen, was für mich schöner ist, weil ich mehr Trainingszeit habe und noch besser in den Austausch kommen kann.

Hast Du ein schlechtes Gewissen, weil du andere Mannschaften abgegeben hast?
player

Eher nicht, weil die U23 der Preußen so einen neuen Athletiktrainer bekommen hat und noch professioneller vom Umfang her betreut wird. Und der ist über GPS-Systeme oder Meetings nochmal höher geworden. Viermal die Woche wie noch in der letzten Saison erst um 22 Uhr zu Hause sein ging irgendwann nicht mehr. Dann gebe ich eine Mannschaft oder Sportler gerne ab, auch wenn ein blutendes Herz dabei ist.

Gibt es für Dich noch ein Leben außerhalb Deiner Trainerarbeit?
player

Viele Jahre tatsächlich nicht. Ich habe mich sehr darüber definiert, viel Training zu geben und mich weiterzuentwickeln. Auch in der Freizeit war mit Trainerkollegen der Sport immer Thema. Das ist schon auch schön. Aber jetzt habe ich ein neues Leben durch meine Freundin. Über den Hof ihrer Eltern bekomme ich auch das Dorfleben mit Pferd und Hund mit und kann so runterkommen. Wir haben uns im Sommer zwei Bänke und einen Tisch für unsere Terrasse selbst gebaut, ich kann Sachen auf dem Hof ausprobieren. Das ist schon schön und macht Spaß. Ein anderes Leben, das dazu kommt.

Bleibt da noch Zeit, deine eigenen Eltern zu sehen?
player

Es ist schön, dass sie gerne zu unseren Spielen mit den Uni Baskets kommen. Meine Mutter ist eher für den Basketball, mein Vater ist schon immer Fußballer gewesen. Mama ist schon die, die sich richtig freut, wenn es zu den Uni Baskets geht. Da passiert in kurzer Zeit viel mehr, da hat sie richtig Spaß dran.

Hast Du denn bei all den Emotionen im Sport mit verschiedenen Mannschaften oder Athleten gelernt, auch mal abzuschalten?
player

Wenn ich heute Freizeit habe, dann brauche ich auch Freizeit. Das habe ich früher nie verstanden. Irgendwann brauchst du diese Momente, wo du einfach runterkommen kannst. Ich musste das lernen. Gerade nach verlorenen Spielen brauche ich ein bis zwei Stunden, um runterzukommen. Andererseits, wenn du dich mit Niederlagen zufrieden gibst, dann bist du der Falsche im Sport. Dann musst du was anderes machen. Du musst gewinnen wollen und du musst eigentlich auch „hassen“, zu verlieren. Aber am Abend mit meiner Freundin zu kochen oder etwas anderes zu hören, gibt mir inzwischen viel, auch wenn sie gerne bei den Spielen im Basketball oder Fußball dabei ist. Aber es ist auch schön, sich über was anderes unterhalten zu können.

Wenn ihr beide zusammen in den Urlaub fahrt, ist dann auch mal zwei Wochen Ruhe von deiner Arbeit?
player

Auch das musste ich lernen. Früher haben mir die Jungs ihre Vorbereitungsläufe immer per WhatsApp geschickt und man war so auch im Urlaub ständig am Handy, tauscht sich dann noch über alle Mögliche aus. So hast du nicht wirklich Urlaub. Jetzt habe ich eine definierte Stunde am Tag, wo mich meine Spieler per E-Mail oder Telefon erreichen können. Wir waren in Bayern am Königssee, ein Traum. Heute würde es mich sehr stören, dort in der Natur dann noch voller Gedanken zu sein.

Hast du Vorbilder aus der Szene der Athletiktrainer?
player

Eins kann ich gar nicht nennen, weil ich von jedem Trainer was mitnehme. Es gibt in meinem Bereich sehr viele Trainer. Ich gucke mir gerne Training oder auch ein Spiel in anderen Sportarten an. Von jedem Trainer kann man sich irgendwas mitnehmen. Ich gucke mir auch gefühlt jede Sportart an. Manche haben zum Beispiel auch eine ganz tolle menschliche Art, manche vielleicht sogar das Gegenteil. Und man schaut sich an, wieso beides klappen kann. Ich möchte niemanden kopieren, aber verstehen, wieso etwas funktioniert. Ich möchte nicht stehen bleiben, sondern weiterkommen.

Wie könnte denn die KI in den Athlektbereich einfliessen?
player

Das ist ein Riesenthema. Da bin ich auch echt gespannt und muss mich noch reinfuchsen. Ich muss das Thema erst verstehen, bis ich es nutzen kann. Bei den Preußen nutzen wir GPS-Trackingdaten, aus denen einige Daten errechnet werden. Die helfen mir aber nur, wenn ich sie auch gut verstehe. Ich hoffe, dass mir KI hilft, zukünftig die neuesten wissenschaftlichen Studien zu finden, und ich nicht mehr auf allen möglichen Plattformen unterwegs sein muss. Vielleicht kann die KI auch eines Tages Trainingsprogramme schreiben, wobei ich das selbst besonders gerne mache. Das Menschliche aber wird KI nie wegnehmen können.

Foto: Photominds Münster

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Was studierst du? Was machst du beruflich?

Fernstudium Master of Science in Sports and Exercise Science. Hauptberuflich bin ich Athletiktrainer bei SC Preußen Münster und nebenberuflich noch bei den Uni Baskets.

Deine Hobbys, Lieblingsbeschäftigungen neben Basketball?

Sport schauen und selbst machen. Ansonsten unternehme ich gern was mit meiner Freundin und ihren Tieren. Dazu kommen auch handwerkliche Projekte.

Dein Gänsehaut-Moment deiner Karriere?

Zwei Aufstiege in den letzten Jahren mit den Preußen und das Erreichen der Playoffs in meinem ersten Jahr bei den Uni Baskets. Vor allem aber ist es die tägliche Arbeit mit den Spielern / Menschen, die einem auf vielfältige Weise immer wieder Gänsehaut hervorruft.

Dein Gänsehaut-Moment der Sportgeschichte?

Der Wille von Bastian Schweinsteiger bei der WM 2014.

Dein Moment, der dich entscheidend zum Basketball gebracht hat?

Der geschah durch Andi Seiferth, mit dem ich in seinem Jahr bei den Uni Baskets lange Zeit trainiert habe und der mich unter anderem mit Jasper Günther bei Manager Helge Stuckenholz vorgeschlagen hat.

Wer oder was inspiriert dich?

Wenn ich bei Trainerkollegen aus jeglichen Sportarten sehe, wie sie Training geben. Da kann ich immer auch etwas für mich mitnehmen, egal in welchem Bereich.

Welcher Lebensweisheit folgst du?

Keiner Weisheit, aber einem Motto: Everyday is Gameday.

Der beste Rat, den du je bekommen hast?

Gib niemals auf, egal wie unwahrscheinlich das Ziel auch scheint!

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Jeden Tag glücklich sein mit dem, was ich tue, und damit andere Leute anstecken:)

Dein Lieblingsbuch?

„Herr der Ringe“ fand ich toll geschrieben.

Deine Lieblingsstaffel und dein Lieblingsfilm?

Neben einfacher Kost Wie „Big Bang Theory“ und „Two and a half Men“ als Staffeln finde ich „The Playbook“ toll. Lieblingsfilme sind „Blindside“ und „Gesetz der Rache“.

Deine Lieblingsmusik?

Eigentlich immer die Kabinenmusik bzw. die Musik im Kraftraum, mit der ich so viele tolle Momente mit den Jungs verbinde.

Welche versteckten Talente hast du?

Ich glaube meine größtes Talent ist, dass ich mich durch meine Ehrgeiz in alles hineinfuchse und versuche, alles zu können oder zu wissen.

Wer ist dein Lieblingssportler / sportliches Idol?

Jeder meiner Sportler, weil sie seit so vielen Jahren ihren Sport mit so viel Hingabe und Leidenschaft ausüben, entgegen aller Widerstände.

Deine Lieblingspizza nach dem Spiel im Uni-Baskets-Bus?

Da muss ich mich Gott sei Dank nicht entscheiden. Ich mag keine Pizza, auch wenn mir das immer keiner glauben mag.

Dein Traumberuf als Kind?

Profisportler werden, egal ob Fußballer oder in anderen Sportarten. Leider war der Wunsch deutlich größer als das Talent. 😀

Dein Lieblingsplatz in Münster?

Ganz klar auf einem Trainingsgelände, egal ob Halle, Platz, Stadion oder Kraftraum.

Eine Kooperation von Uni Baskets, Münstersche Zeitung und volt. Werbeagentur.

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Uni Baskets meets Uni Münster

Sigu Jawara und Corinna Schopphoff

Uni Baskets meets Uni Münster

Dr. Barabara Kolani-Raiser und Dr. Alexandra Bloch Pfister

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