Die WWU Baskets haben am Atruvia-Spieltag vor 800 Zuschauern Lehrgeld gezahlt. Gegen Ligakonkurrent PS Karlsruhe Lions unterlag das Team von Björn Harmsen am Samstagabend 74:100 (25:42). Im vierten von sechs Testspielen der Vorbereitung auf ihre erste Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA enttäuschten die WWU Baskets vor allem im Auftaktviertel.

Gegen Karlsruhe setzten neben Andreas Seiferth noch der leicht angeschlagene Stefan Weß und der im Staatsexamen stehende Thomas Reuter aus. Der jüngste Transfer Ex-Nationalspieler Seiferth wird in der kommenden Woche ins Teamtraining einsteigen. Ohne drei Leistungsträger wurden die WWU Baskets im ersten Viertel von den Lions überrollt. Ein Klassenunterschied. Nach acht Minuten führte der Gast 19:2. Ganz schwache Wurfquoten stoppten die Münsteraner erst am Ende des einseitigen ersten Viertels kurzzeitig mit einem 7:0-Lauf zum 11:25.

Mit deutlich höherer Intensität in der Defense konnte das Harmsen-Team das zweite Viertel ausgeglichener gestalten, ohne jedoch Anschluss finden zu können. Über 23:34 nach gut 26 Minuten näherten sich die WWU Baskets der Halbzeit an, in die Conner Harding die Akteure mit zwei Dreiern in Folge schickte (25:42). Nur 22 % aus dem Feld waren ein chancenloses Münsteraner Unterfangen, dem Spiel eine Wende zu geben.

Karlsruhe spielte auch im zweiten Durchgang zu abgezockt, brachte die Partie überlegen jederzeit souverän über die Runden. Zwei Dreier von Paul Viefhues nacheinander waren zwischenzeitliche Ergebniskosmetik zum 45:62 nach 27 Minuten. Nach 32 Minuten war der Rückstand gar auf 30 Punkte angewachsen (49:79). Das Team von Lions-Cheftrainer Aleksandar Scepanovic trat mit dem auch in der Höhe verdienten 100:74-Sieg die siebenstündige Busfahrt nach Karlsruhe an.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Preseason
WWU Bakets Münster – PS Karlsruhe Lions
74:100 (11:25/25:42/49:71)

WWU Baskets: Jackson (2), Humpert, Viefhues (12/4), Günther (5/1), Pétursson (14), Harding (14/3, 11), Jones (14), Pahnke (2), Touray (4), Grühn (7/1)
PS Karlsuhe Lions: Omojola (21/4, 9 Reb.), Cabbil jr. (11/1), Karacic (14/2, 9 Reb.), Vengert (2), von Waaden (21/5), Bajo (15), Albus (16/4)

Viertelergebnisse: 11:25 / 14:17 / 24:29 / 25:29

Stimmen zum Spiel

Björn Harmsen, Cheftrainer WWU Baskets:

„Bei uns haben drei Spieler gefehlt, die wichtig sind in der Rotation. Mit Andy einer, der extrem wichtig für uns sein wird. Man sieht in allen Vorbereitungsspielen, das ist jetzt das dritte gegen eine ProA-Mannschaft, wo unsere Schwäche ist, natürlich schon Größe und Physis.

Wir haben heute Lehrgeld bezahlt. Das ist aber auch normal. Deswegen habe ich gehofft ein bisschen, dass es so kommt. Wir haben ein ganz ordentliches Turnier in Gießen gespielt. Es sind ja fast alle Rookies, die wir für die Liga haben. Dann fühlt man sich ein bisschen sicher, man denkt sich, da können wir locker mitspielen. Und so sind ein paar Jungs zum Spiel gekommen.

Das Spiel verlieren wir nicht am Ende, sondern im ersten Viertel. Da ist das Ding weg. Wir müssen dann rotieren, weil wir jetzt keine Verletzungen haben können. Dann haben Paul und Oskar viel gespielt. Gerade Paul hat das sehr ordentlich gemacht. Ich hoffe, dass habe ich auch nach dem Spiel gesagt, dass es für die Jungs in der Reflektion verständlich ist, was kommen muss. Jeder muss daraus lernen, ein Stück nach vorne kommen. Wenn jeder lernt, ist es okay.“

Cosmo Grühn (Forward WWU Baskets):

„Wir wurden auf jeden Fall überrumpelt. Wir waren heute nicht ready dafür, wie Karlsruhe rausgekommen ist. Die kommen hierher zu siebt hin nach sieben Stunden im Bus. Wir haben so gespielt, als wären wir das Team gewesen, was gerade sieben Stunden Bus fahren musste. Wir waren schon überrascht. Das ist ein neues Niveau, daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen. Wir müssen uns heute an die eigene Nase fassen, dass wir nicht gut gespielt haben, nicht die richtige Intensität hatten, nicht das richtige Mindset.

Das Gute daran ist, dass es die Preseason ist. Wenn wir jetzt den richtigen Lernerfolg daraus ziehen, dann werden wir hoffentlich in der Saison davon nicht mehr überrascht. Karlsruhe war immer einen Schritt schneller. Sie haben gespielt wie Erwachsene, wir haben nicht so erwachsen gespielt, wie wir es eigentlich können. Das geht nicht, wir müssen den Schalter umlegen. Gegen Gießen waren wir ready. Gegen ein besseres Team haben wir besser mitgespielt. Die Energie und die Intensität waren da richtig. Das müssen wir konstant abrufen.“

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