„Das ist mit Sicherheit eine sehr gute Mannschaft, die auf jeden Fall um den Wiederaufstieg spielt. Sehr gutes Personal, sehr physische Mannschaft, innen und außen gut besetzt, guter Trainer“, sagte Björn Harmsen am Donnerstagmittag über die 46ers. „Also alles da und mit Sicherheit auch der große Favorit in diesem Spiel. Die einen kommen von der ersten Liga runter, die anderen von der dritten Liga hoch. Klar sind da die Rollen verteilt“, so der Cheftrainer der WWU Baskets weiter. Seine Mannschaft arbeitet in dieser Trainingswoche verstärkt am zuletzt darbenden Offensivspiel, beginnt am heutigen Donnerstag mit der direkten Spielvorbereitung.

Heim- und formstarke 46ers

Die GIESSEN 46ers, Gründungsmitglied der Basketball Bundesliga, stehen in ihrer ersten Saison nach dem Abstieg aus der easyCredit BBL aktuell mit sechs Siegen und drei Niederlagen – allesamt auswärts – auf Platz drei. Während die Mittelhessen nach drei Siegen in Folge, zuletzt 108:89 in Bochum, vor Selbstbewusstsein strotzen und zunehmend mehr die Liga dominieren, stecken die WWU Baskets nach ihren jüngsten drei Niederlagen eher im Formtief. Und dazu spielen die Münsteraner erstmals in einem Pflichtspiel in der geschichtsträchtigen 46er-Spielstätte. „Das ist dort sehr intensiv von der Zuschauerseite“, sagte Björn Harmsen, der in der BBL-Saison 2011/2012 die Gießener trainierte. „Da müssen wir Ruhe bewahren, den Fokus halten.“ Die in den 60er Jahren erbaute Sporthalle Gießen-Ost ist bekannt für Spektakel auf den Rängen, sie wird mit voraussichtlich um die 2.000 Fans gut besucht sein.

Zum Gegner: Die Mannschaft vom erfahrenen Cheftrainer Branislav Ignajtovic spielt eine harte und physische Defensive, dokumentiert auch durch die meisten Fouls in der Liga (25 je Partie), mit klaren Vorgaben, einer guten Presse. In der Offensive agieren die Gießener strukturiert, treffen stets richtige Entscheidungen, mit individueller Klasse. Angesichts der besten Dreierquote der Liga (38%) dürfte der Verteidigung der Distanzschützen eine zentrale Bedeutung zukommen.

Ignajtovic kam vor der Saison vom Erstligisten MLP Academics Heidelberg, wo er acht Jahre lang eine erfolgreiche Ära prägte, die im Erstligaaufstieg und Bau des innovativen SNP Domes (5.000 Zuschauer) mündete, zu den 46ers. Der Serbe richtete nach dem Gießener Abstieg aus der BBL die Planungen des Kaders mit hoher ProA-Erfahrung und dem klar artikulierten Ziel des Wiederaufstiegs aus. Auf dem Court ist US-Guard Justin Martin der Go-to-guy und Topscorer (15,8 Punkte) und zugleich mit 47,7 % der beste Dreierschütze der Mittelhessen.

Fünf zweistellig punktende Scorer

Weitere Hauptakteure des Neuanfangs sind der serbische Power Forward Stefan Fundic (13,4 Punkte, 10,3 Rebounds), Denker und Lenker Jordan Barnes (14 Punkte, 5,3 Assists) und Nico Brauner (11,7 Punkte). Der formstarke Luis Figge komplementiert mit 10,1 Punkten die Top fünf der Gießener Scorer. Die Riege der erfahrenen Profis erweitert seit drei Wochen der neu verpflichtete, spielintelligente kroatische Point Guard Karlo Miksic, was die Gießener Ambitionen unterstreicht.

Aus dem ausgewogenen 46ers-Team jemanden herauszuheben fällt dem externen Betrachter schwer: Zum Publikumsliebling und aktuell effektivsten Akteur avancierte jedoch Stefan Fundic. Der 28-Jährige ist bärenstarkes Gesamtpaket unter dem Korb und dürfte sich mit WWU-Baskets-Center Andreas Seiferth packende Duelle liefern. Immerhin: Rebounds fischen die WWU Baskets knapp 40, die Gießener 35,3 pro Spiel.

Zum Personal: „Personell müssten am Samstag wieder alle Spieler an Bord sein. Chad liegt leider mit Grippe zu Hause, wird voraussichtlich nicht mit nach Gießen reisen“, berichtete Björn Harmsen am Donnerstagmittag.

Rund ums Spiel

Auf Korbhöhe sein! Tickets sind weiterhin online im 46ers-Ticketshop und am Spieltag an der Abendkasse erhältlich. Sportdeutschland.TV überträgt live ab 18.45 Uhr live (zur Liveübertragung). Mit Spielbeginn um 19.30 Uhr startet der BARMER-Liga-Liveticker.

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