Heute im interview:
Thorben Dilschmann
Point Guard der Uni Baskets
Was ist gameday.ms – faces?
Die Uni Baskets Münster haben viele Gesichter, sind das pulsierende Basketball-Herz des Münsterlands. Rund um den Basketball-Zweitligisten sind einige spannende Persönlichkeiten anzutreffen. Wer verbirgt sich hinter den Gesichtern der Uni Baskets?
gameday.ms – faces stellt sie vorIch möchte den Uni Baskets sehr viel zurückgeben.
Thore, mit 17 Jahren bist du 2023 aus Itzehoe in das Jugend-Leistungssportprogramm des UBC Münster gekommen, hast im Sportinternat Münster gelebt und gehst nun den Sprung zu den Profis in der 2. Bundesliga mit einer wichtigen Rolle in der Spieltagsrotation an. Wie fühlt es sich an, schon so jung Teil der Uni Baskets zu sein?
Es ist sehr schön, in so jungen Jahren schon so viel Vertrauen zu bekommen und so eine bedeutende Rolle im Team zu haben. Besonders als Aufbauspieler hat man viel Verantwortung. Ich bekomme dennoch das Vertrauen auf so einem hohen Niveau von den Trainern Götz Rohdewald und Thorben Döding sowie Manager Helge Stuckenholz und spiele bereits viel. Dafür bin ich sehr dankbar, so eine persönliche Situation in Münster vorzufinden.
Du hast nach deinem ersten Testspiel für die NBBL-Mannschaft des UBC im Alter von 16 Jahren schon mit einem Schien- und Wadenbeinbruch mit einer enorm schweren Verletzung zu kämpfen gehabt …
… Das war schon eine sehr harte Zeit. Ich musste da noch einmal zurück nach Hause nach Itzehoe ziehen und meine Verletzung auskurieren und wieder neu aufbauen. Dann bin ich mit 17 wieder zurück nach Münster in das Sportinternat gezogen und habe einen neuen Anlauf genommen.
Der zweite Anlauf bis zu den Profis war dann erfolgreich. Du hast Jugend-Leistungssport und auch dein Abi gemacht – keine leichte Doppelbelastung?
Natürlich ist es an so manchen Tagen sehr spät geworden, aber ich habe insgesamt alles ganz gut unter einen Hut bekommen. Dafür, dass ich Leistungssport während der Schulzeit gemacht habe, bin ich mit meinem Abitur ganz zufrieden. Ich habe mir meine Zeit sehr gut aufgeteilt. Für die Schule habe ich meistens die Sachen abends nach dem Training gemacht. Für Zeit mit Freunden war ich eingeschränkter als andere Gleichaltrige ohne Leistungssport. Viele der Basketballer sind aber auch meine Freunde geworden. So war ich auch während des Trainings mit ihnen zusammen. Auch Zeit direkt nach dem Training mit ihnen zu verbringen, war schon auch Freizeit.
In der Schule konntest du bereits mit dem Druck umgehen. Abseits des Platzes wächst die Aufmerksamkeit in der 2. Bundesliga. Wie gehst du damit um?
Ich probiere, keinen Unterschied zwischen NBBL und der zweiten Liga zu sehen, sondern mich einfach auf das Basketballspielen und meine Aufgaben zu fokussieren, den Druck und meinen Kopf abzuschalten, wenn ich auf dem Spielfeld bin. Egal auf welchem Niveau: Es geht nur um das Basketballerische. Da muss ich mein Bestes geben und die richtigen Entscheidungen treffen. Ich versuche, möglichst auszublenden, welche Liga oder welches Niveau das ist. Natürlich klappt das mal besser oder schlechter, aber mit der Zeit und meiner Entwicklung wird das hoffentlich ganz gut laufen.
Deine Karriere im Profibasketball kannst du mit Gelassenheit angehen, weil die Verantwortlichen der Uni Baskets dir mit dem Vertrag über drei Jahre Zeit geben, auch wenn es mal unrund läuft. Wie hilft dir das?
Natürlich hilft das, wenn man nicht so viel Druck hat, weil es zur Not auch andere Spieler gibt, die meine Position des Aufbauspielers übernehmen können. Ich darf mir viel Zeit nehmen oder wenn ich mal Selbstbewusstsein brauche und in die Regionalliga-Mannschaft gehen möchte, kann ich das auch machen. Das macht alles leichter, damit ich mir auch nicht selber so viel Druck mache. Ich hatte auch schon Gespräche mit einer unserer Sportpsychologinnen, mit der auch darüber geredet haben, wie ich mich damit fühle.
Hast du ein basketballerisches Vorbild?
Als Vorbild für mich möchte ich auf meiner Position Kyrie Irving aus der NBA nennen. Der inspiriert mich ungemein mit seinem Ballhandling, wie er mit dem Ball umgeht und seine Gegner austrickst. Schon früher in der Schule habe ich mir immer seine YouTube-Highlights angeguckt, um von ihm zu lernen, was er alles mit dem Ball kann. Ein echtes Vorbild für mich.
Für junge Spieler kann ein Mentor wichtig sein, wie ihn Dirk Nowitzki zum Beispiel mit Holger Geschwindner hatte. Hast du einen wichtigen Begleiter deiner jungen Karriere?
Einen klassischen Mentor in dem Sinne habe ich nicht. Aber ich hatte verschiedene Trainer, die mir alle auf unterschiedliche Art und Weise viel gegeben haben, wofür ich sehr dankbar bin. Große Rückendeckung gibt mir meine Familie, die mich immer und überall, auch nach meinem Wechsel nach Münster, unterstützt, wie es seitdem auch meine Freundin macht. Ich bin sehr dankbar, dass meine Familie, meine Freundin und Freunde so sehr Rückhalt sind.
Die aktuelle sportliche Situation der Uni Baskets ist nicht einfach. Wie gehst Du mit Tabellenplatz 17 um? Wie unterstützten die Verantwortlichen?
Ich versuche, die sportliche Lage nicht so nah an mich heranzulassen, und arbeite weiter an mir. Es ist unglücklich gelaufen, wie wir ein paar Spiele verloren haben. Ob in Leverkusen nach doppelter Overtime, in Koblenz oder zuletzt gegen Paderborn, wo wir jeweils im Schlussviertel geführt haben und die Spiele noch abgeben: Das war schon unglücklich. Diese Spiele zeigen aber auch, dass wir das Potenzial haben, mehrere Teams in der Liga zu schlagen. Das müssen wir aber auch jetzt auch beweisen und analysieren, was wir noch verbessern müssen, um die Fehler nicht zu wiederholen.
Welche persönlichen Ziele hast du dir für die drei Jahre deiner Vertragslaufzeit gesetzt?
Zunächst einmal möchte ich mich von meiner Leistung her steigern und mich gut als Basketballer, aber auch als Mensch in Münster weiterentwickeln. Mit meinem Studium, aber auch als Persönlichkeit. Die Art und Weise, wie ich dem Team helfe, möchte ich steigern. Ich möchte den Uni Baskets sehr viel zurückgeben, weil sie mir schon in sehr jungen Jahren so viel Vertrauen geschenkt haben – vielleicht schon im zweiten Jahr, spätestens aber im dritten Jahr, indem ich eine noch größere Rolle einnehme und sie gut ausfülle.
Die Uni Baskets sind bundesweit bekannt für die Verknüpfung von Profibasketball und Bildung. Wie sieht es diesbezüglich bei dir aus?
Ich studiere VWL an der Uni Münster, aber erst im ersten Semester. Ich gehe das noch langsam an, bin ja auch erst 19 Jahre alt. Ich finde mich da gerade rein, schaue, wie das mit dem Studium wird. Bisher gefällt es mir sehr gut. Der Studiengang passt zu mir. Es macht mir sehr viel Spaß und ist ein guter Ausgleich neben dem Basketball.




ASK ME ANYTHING
Was studierst du?
Ich studiere VWL an der Uni Münster und bin im ersten Semester.
Deine Hobbys, Lieblingsbeschäftigungen neben Basketball?
Etwas mit Freunden machen, Billard spielen, kochen.
Dein Gänsehaut-Moment Deiner Karriere?
Meinen Gänsehaut Moment meiner Karriere habe ich noch nicht wirklich.
Dein Gänsehaut-Moment der Sportgeschichte?
Das Tor von Mario Götze gegen Argentinien in der Verlängerung des WM-Finales.
Dein Moment, der Dich entscheidend zum Basketball gebracht hat?
Die Schul-AG in der Grundschule.
Wer oder was inspiriert Dich?
Kyrie Irving.
Welcher Lebensweisheit folgst Du?
Eine solche Lebensweisheit habe ich nicht.
Was sind Deine Ziele für die Zukunft?
Von meiner Leistung her mich steigern und mich gut als Basketballer, aber auch als Mensch weiterentwickeln.
Dein Lieblingsbuch?
Leider habe ich noch keins.
Deine Lieblingsstaffel und Dein Lieblingsfilm?
Prison Break.
Deine Lieblingsmusik?
Alles Mögliche.
Welche versteckten Talente hast Du?
Die habe ich nicht wirklich.
Wer ist Dein Lieblingssportler / sportliches Idol?
Nikola Jokic.
Deine Lieblingspizza nach dem Spiel im Uni-Baskets-Bus?
Pizza Funghi.
Dein Traumberuf als Kind?
Profi-Fußballer.
Dein Lieblingsplatz in Münster?
Prinzipalmarkt.
Besonderes
Ich habe 2 Jahre im Sportinternat Münster gelebt, komme aus Itzehoe und habe sieben Jahre Fußball gespielt.
Eine Kooperation von Uni Baskets, Münstersche Zeitung und volt. Werbeagentur.