Mutig nach vorsichtigem Beginn
In Leverkusen waren Bo Hodges und Caleb Zurliene zurück, Cosmo Grühn zumindest erstmals in dieser Saison im Kader, ohne aber zu spielen. Die Langzeitverletzten Adam Touray und Julius Ferber saßen zur Unterstützung mit auf der Bank und sahen mit den zahlreich mitgereisten Baskets-Fans einen leicht verspäteten, dann aber richtig guten Start ihrer Mannschaft in das NRW-Duell. Sie spielte mutig, bewegte den Ball deutlich besser als zuletzt in Karlsruhe. Leverkusens physische Vorteile über Heintzmann führten zwar zum ersten größeren Rückstand (9:17, 6.). Die Uni Baskets reagierten aber mit immer besserem Rebounding und höherer defensiver Intensität nach einem Mehrfachwechsel. Caleb Zurliene aus der Distanz und per Korbleger und Andrew O’Brien sorgten mit ihrem Scoring für den Anschluss noch vor dem Ende des Auftaktviertels: 19:18 für den Gastgeber.
Knappe Münsteraner Halbzeitführung
Andrew O’Brien und Calab Zurliene sammelten in Co-Produktion mit ihren schnellen Händen zwei frühe Steals zum Führungswechsel. Neil Masnic veredelte den viertelübergreifenden 9:0-Lauf per Dreipunktspiel (19:25, 12.). Auf Münsters Defensive war weiter Verlass, es war der Einzelkönner Kobe Langley mit drei Dreiern, der den Ausbau der 37:32-Gästeführung (17.) nach Dreiern von Paul Viefhues und Nick McMullen nach wunderbaren Passstafetten verhinderte. Nach dem punktereichsten Viertel gingen die Uni Baskets mit einer hauchdünnen 45:44-Führung in die Halbzeitpause.
Die Ballbewegung läuft
Beide Teams taten sich nach Wiederbeginn gegen defensiv angerührten Beton schwer, zu guten Abschlüssen zu kommen, und lieferten zwei Minuten keine Punkte. Es war jetzt ein echter Abnutzungskampf. Die Münsteraner verteidigten gut und liefen ihre Offensive in vielen Passagen mit toller Ballbewegung (21:10 Assists für Münster) und trafen ab Mitte des dritten Viertels wieder ihre Dreier. Der formbeständige Neil Masnic glich so zum 49:49 aus (25.) – der sich nahtlos in Baskets-Spiel einfügende Caleb Zurlinie ebenso zum 54:54 (28.). Einer durchaus möglichen Führung im intensiv geführten Kampf auf Augenhöhe stand auch die verblüffende Foulverteilung von 18:6 „zugunsten“ der Gäste nach knappen 29 Minuten im Wege. Den Widrigkeiten besser und gemeinsam trotzen, hieß die Maxime der Münsteraner vor dem NRW-Derby in Leverkusen. Und das taten sie – auch gegen diesen Widerstand – in beeindruckender Manier.
Uni Baskets verpassen Entscheidung
Den 58:61-Rückstand verwandelte das Team von Götz Rohdewald über enormen Willen und kluges Spiel über einen 10:2-Lauf zur nächsten kleineren Führung (63:68, 34.). Mehrere Ballgewinne nutzten die Gäste nun gegen spürbar angeknockte Giants nicht, um den Unterschied zu zwei Auswärtszählern zu machen. Die Baskets gaben kämpferisch alles, führten 72:69 und 75:72 in der Crunchtime nach einem weiteren Dreier von Paul Viefhues (4 von 6). Und lagen doch 28 Sekunden vor der Schlusssirene 78:79 hinten. Neil Masnic glich von der Linie aus. Nick McMullen und zweimal Bo Hodges bestachen durch drei Offensivrebounds in den Schlusssekunden. Den Ball aber brachten die Baskets dreimal aus der Mitteldistanz nicht im Korb unter und verpassten die Entscheidung. Verlängerung.
Overtime-Thriller
In der ersten Verlängerung waren die Akkus beider Kontrahenten noch immer nicht leer. Leverkusen nahm gar den Rückenwind verpasster Münsteraner Siegchancen mit, legte über zwei Distanztreffer ihrer beiden Topscorer Langley (21 Punkte) und Williams (25 Punkte) zum 85:79 vor (43.). Münster unternahm alles, Freiwürfe von Nick McMullen oder der Dreier von Neil Masnic – sie eröffneten die letzte Chance. Die Gäste wollten die erste Overtime nicht, brauchten jetzt zumindest die zweite. Und bekamen sie dank eines spektakulären Dunks von Caleb Zurliene 5,9 Sekunden vor der Sirene (88:88).
Overtime-Drama
Münster war nun obenauf und schnell wieder vorn. Neil Masnic traf seinen fünften Dreier (50 Prozent) und hatte gehörigen Anteil am nachfolgenden Steal vom Topscorer der Partie, Nick McMullen (30 Punkte). Dieser steuerte von der Linie den letzten seiner 30 Zähler bei. Münster blieb vorn und bewegte den Ball zweifach gut und erfolgreich ans Brett (91:96, 47.). Leverkusen konterte, lag nach Williams-Freiwurf mit einem Punkt vorn. Noch 7 Sekunden. Neil Masnic nimmt kurz vor Ablauf der Uhr den Dreier. In and out. Caleb Zurliene holte den Offensivrebound in der Schlusssekunde und kommt hart bedrängt zum Abschluss – leider ohne Zähler. Was für ein denkwürdiges Spiel, was für ein Pech.
2. Basketball Bundesliga – 6. Spieltag
Bayer Giants Levekusen – Uni Baskets Münster 97:96 (19:18/44:45/61:58/79:79/88:88)
Bayer Giants Leverkusen:
Ziring, Kahl (3), Langley (21/6), Brach (13/3), Lynch (6/2), Nicholas (9), Williams Jr. (25/3), Heinzmann (18), Urbansky (2)
Uni Baskets Münster:
O’Brien (6), Hodges (5, 8 Reb., 7 Ass.), Viefhues (14/4), McMullen (30/1, 9 Reb.), Dilschmann (3), Masnic (21/5, 10 Reb.), Larry (3/1, 8 Ass.), Pahnke DNP, Zurliene (14/2), Grühn DNP, Ani
Vierteler- und Overtime-Ergebnisse:
19:18 / 25:27 / 17:13 / 18:21 / 9:9 / 9:8
Zahlen & Fakten:
Zweier-Quote: 46% (Leverkusen) / 43% (Uni Baskets); Dreier-Quote: 39% / 42%; Freiwurf-Quote: 63% / 71%; Assists: 10 / 21; Rebounds: 47 /50 ; Turnover: 10 / 12
Schiedsrichter:
Rupprecht, Rucht, Behn
Zuschauer:
1.653 (Ostermann-Arena, Leverkusen)
Freitagabend gegen RheinStars Köln
Bereits am Freitagabend haben die Uni Baskets die Chance, mit einer Leistung wie in Leverkusen, nächste Punkte einzufahren: Hochball am siebten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA gegen RheinStars Köln ist dann um 20.00 Uhr. In der Halle Berg Fidel gibt es ein Wiedersehen mit Jasper Günther. Der langjährige Publikumsliebling der Münsteraner erlebte den ersten Trainerwechsel der Saison – Stephan Baeck übergab bei den Domstädtern in der Woche als Cheftrainer an seinen bisherigen Assistenztrainer Zoran Kukic.
Nächste Spiele der Uni Baskets
Fr, 7. November, 20.00 Uhr: UNI BASKETS – RheinStars Köln (Tickets)
Mo, 10. November, 19.30 Uhr: EPG Baskets Koblenz – UNI BASKETS (Public Viewing im Schaf)
Fotogalerie Leverkusen – Uni Baskets





