Derby vom Start weg hochintensiv

Einen verzögerten Start erwischte die Anfangsformation der Uni Baskets, die ohne Cosmo Grühn und Julius Ferber gegen den Gast in Bestbesetzung spielten, und nach über zwei Minuten zu ersten Zählern kam. Abgegebene Rebounds spielten Bochum in die Hände, doch der Gastgeber biss sich in das Derby hinein, das für ein zweites Spiel an einem Doppelspieltag eine außergewöhnlich hohe Intensität über 40 Minuten aufwies. Einen brillanten No-Look-Pass von Sigu Jawara verwertete Nick Stampley aus der Distanz zur ersten Münsteraner Führung (7:5, 4.). Doch diese hielt allerdings nicht lange an. Mit vier von fünf Dreiern in Folge und einem Korbleger von Niklas Geske drehten die Gäste das Spiel zum 14:21 (9.) und hielten den Vorsprung nach Viertel eins (20:26).

Spielstarke Uni Baskets – 20:3-Lauf

Über weite Strecken des zweiten Viertels spielten die Uni Baskets mit sehr guter Ballbewegung und hielten das Tempo hoch. Der wiedererstarkte Ty Groce machte die Tür auf für die beste Phase der Gastgeber, als er beim Stand von 22:31 einen seiner energischen Drives zum Korb abschloss. Mehrfach glänzend herausgespielte Abschlüsse folgten und saßen in Serie, rissen die Halle mit. Defensiv machte das Rohdewald-Team die Bochumer Wurfauswahl maximal schwer. Mit einem famosen 20:3-Lauf wendeten die Baskets so im zweiten Viertel das Blatt zu ihrer höchsten Führung der Partie (42:34). Wenige Ballverluste und Unaufmerksamkeiten verhinderten nicht nur den Ausbau der Führung, nach von Bochum gesetzten Nadelstichen stand es gar 49:49 zur Pause.

Schneller Rückstand

Nach Wiederbeginn kam Bochum sehr aufmerksam aus der Kabine und erspielte sich über Dreier ihrer überragenden Individualisten des Abends, Peter Kalthoff (26 Punkte) und Keith Braxton (32 Punkte), eine erste 10-Punkte-Führung (54:64, 23.), die Götz Rohdewald zur Auszeit zwang. Die Gastgeber stabilisierten sich wieder – Einsatz und Energie stimmten ohnehin – aber sie „hielten“ nur den Rückstand, auch weil einfache Münsteraner Korbleger liegenblieben. Nach 30 Minuten lagen die Uni Baskets 68:78 zurück.

83:87-Anschluss reißt die Fans von den Sitzen

Unverändertes Bild bis zur Mitte des Schlussviertels: Münster kam zunächst nicht näher heran (74:84, 35.). Die Uni Baskets stemmten sich gegen die drohende Niederlage und fingen noch einmal Feuer, als Jonas Weitzel aus der Distanz traf, die Defensive Bochums nächsten Angriff von der Uhr nahm und Bo Hodges einen klasse Spielzug abschloss, der die Fans zum Toben brachte. Sigu Jawara hatte einen seiner 12 Assists aufgelegt, die neben seinen 15 Punkten ein Double-Double des Spielmachers erwirkten. Nur noch 83:87. Die Halle stand. Obwohl die Uni Baskets nur 10 Ballverluste hatten, war der zehnte dann doch entscheidend und verhinderte ein One-Possession-Game. Über Freiwürfe entschied der VfL das Derby zum ersten ProA-Erfolg gegen die Unistädter im sechsten Aufeinandertreffen.

Sonntag Auswärtsspiel in Nürnberg

Am Sonntag gastieren die Uni Baskets in der KIA Metropol ARENA bei auf dem 14. Tabellenplatz stehende Nürnberg Falcons. Beginn ist um 15.00 Uhr (live auf Sportdeutschland.TV und sport.de). Das Hinspiel hatten die Münsteraner vor 2.900 Fans mit klasse Teambasketball und einer tollen Offensivvorstellung 94:85 gewonnen.