
Heute im interview:
Stefan Weß
Small Forward bei den Uni Baskets Münster
Was ist gameday.ms – faces?
Die Uni Baskets Münster haben viele Gesichter, sind das pulsierende Basketball-Herz des Münsterlands. Rund um den Basketball-Zweitligisten sind einige spannende Persönlichkeiten anzutreffen. Wer verbirgt sich hinter den Gesichtern der Uni Baskets?
gameday.ms – faces stellt sie vorIch kann weiterhin voll mittrainieren.

Stefan, ihr steht überraschend auf Platz sechs in den Playoff-Rängen. Am Wochenende war Länderspielpause. Wie gut tat die spielfreie Zeit?

Die Pause kam gerade genau richtig, weil wir doch ein paar Leute haben, die angeschlagen waren beim letzten Spiel in Bayreuth. Ich bin schon vor einigen Spielen umgeknickt und habe eine Bänderzerrung die letzten Spiele mit mir herumgeschleppt. Von daher ist es gut, das jetzt auskurieren zu können.
Die ganz große Pause ist es für dich nach deinem Studienende vermutlich dennoch nicht, der Berufseinstieg steht an …

Ich habe seit kurzem den Master of Science in Information Systems – sprich in Wirtschaftsinformatik. Seit dem 1. Februar bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter und am REACH – EUREGIO Start-up Center eingesetzt. Mein Tätigkeitsschwerpunkt ist die Datenanalyse, worauf ich mich auch im Studium spezialisiert habe, und die macht mir sehr viel Spaß. Wir arbeiten intensiv daran, Unternehmen über eine Analyse ihrer Kundendaten eine kundenorientierte Sicht zu ermöglichen.
Welchen Einfluss hat dein Berufseinstieg inmitten der laufenden Zweitliga-Saison auf deinen Tagesablauf und die Trainingseinheiten?

Im Großen und Ganzen verändert sich mein Tagesablauf im Vergleich zum Ablauf, den ich auch im Studium in Kombination mit den Trainingseinheiten hatte, gar nicht so stark. Ich kann fast komplett remote arbeiten und mir auch meine Arbeitszeiten frei einteilen, so dass ich weiterhin voll mittrainieren kann.
Was genau ist deine Aufgabe im REACH? Und wie kam sie zustande?

Andreas Seiferth, unser Center der ersten ProA-Saison, hatte mich darauf angesprochen, ob die Datenanalyse in seinem Projekt im REACH nicht für mich eine spannende Aufgabe sein könnte. Wir haben darüber gesprochen und dann war sehr schnell klar, dass das hervorragend passt. In unserem Team mit Andi ist auch noch mein Mitspieler Julius Ferber dabei. Wir arbeiten im Team zusammen in flachen Hierarchien. Andi ist eher im Business-Bereich, ich eher im technischen unterwegs. Unsere Kompetenzen ergänzen sich, aber im Großen und Ganzen geht es um dasselbe Thema.
Fühlst du dich durch dein Studium gut für die Praxis gerüstet?

Ja, schon. Ich merke aber auch schon in den ersten Wochen, dass ich viel Praxis lerne, welche ich im Studium so noch nicht erfahren habe. Für die Kürze der Zeit ist das durchaus eine steile Lernkurve in der Berufspraxis.
Du bist überzeugter Münsteraner. Welchen Einfluss hatte das Studium an der Universität Münster auf dein Leben? Was wird dir besonders in Erinnerung bleiben?

Ich habe ja auch schon in Oldenburg und in Chemnitz in Studierendenstädten gelebt. Münster empfinde aber ich schon als am lebenswertesten als Student. Sehr schön in Münster ist auch der Leonardo-Campus. Für mich das mein Lieblingsort in Münster. Da ist man zusammen mit den Sportlern, das ist ein cooles College-Feeling. Da halte ich mich auch weiterhin gerne auf.
Welchen Einfluss hat dein Einstieg in den Beruf auf deine Karriereplanung im Profibasketball?

Natürlich bekommt in meinem Alter die Berufskarriere einen immer größeren Stellenwert. Meinen Berufseinstieg habe ich mir glücklicherweise mit dem REACH so aussuchen können, dass ich ihn aktuell wahrscheinlich gut mit Profibasketball verbinden kann. Das werde ich aber bis zum Ende der Saison noch besser einschätzen können. Ich hatte auch Gespräche mit anderen Unternehmen, wo ich gedacht habe, das hätte sich dann nicht mehr so gut kombinieren lassen können mit Profibasketball. Es sieht danach aus, dass ich mit meinem jetzigen Job alles unter einen Hut bringen könnte, wenn ich mich entscheide, weiterzuspielen.
Nach der Länderspielpause kommt am 1. März Tabellenführer Jena mit Ex-Coach Björn Harmsen in die Halle Berg Fidel. Seid ihr besonders motiviert?

Das Hinspiel ist immer noch im Kopf. Ein Spiel, wo wir schon hoch geführt haben und wir alle das Gefühl hatten, das hätten wir gewinnen müssen. Wir sind auf jeden Fall motiviert, zu zeigen, dass wir gegen Jena gewinnen können, wenngleich der Tabellenführer inzwischen natürlich mit starken Nachverpflichtungen noch einmal besser geworden ist. Aber auch letzte Saison haben wir gegen Jena sehr gut zu Hause gespielt und eines unserer besten Heimspiele gemacht. Gegen unseren Ex-Trainer Björn ist jeder auch ein bisschen extra motiviert und wir wissen auch genauestens, wie sein Spielstil ist. Von daher bin ich optimistisch, dass wir auch eine Chance haben.

ASK ME ANYTHING
Was machst Du beruflich?
Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Genossenschaftswesen an der Uni Münster.
Statistische Perfektion oder „fünf gerade sein lassen“?
Kommt drauf an: Beruflich Präzision, privat eher so ‚läuft schon irgendwie‘.
Deine Gänsehaut-Momente deiner Basketballkarriere in Münster?
Regionalligameisterschaft, ProB-Finale und ProA-Gamewinner.
Dein Gänsehaut-Moment der deutschen Basketballgeschichte?
Weltmeistertitel 2023 der deutschen Nationalmannschaft.
Die größte Zuschauerkulisse, vor der du je Basketball gespielt hast?
Zweitliga-Spiel 2024 gegen Bremerhaven in Bremen vor 7500 Zuschauern.
Dein Lieblingsmitspieler im 3×3-Basketball?
Adam Touray und Kai Hänig.
Paddle-Tennis oder Speckbrett?
Macht beides Spaß, aber am liebsten normales Tennis.
Du bist großer Tennisfan. Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic?
Roger Federer.
ATP-Turnier Halle oder Wimbledon?
In Halle bin ich jedes Jahr, aber ich will noch lieber nach Wimbledon.
Welches Grand-Slam-Turnier möchtest Du live erleben?
Die Australian Open sind mein absolutes Lieblingsziel.
Dein Lieblingsplatz in Münster?
Leonardo Campus.

Eine Kooperation von Uni Baskets, Münstersche Zeitung und volt. Werbeagentur.

