Nürnberg genauso schwer wie Bochum

Die vielbeachtete Art und Weise des 78:77-Derbyerfolgs in Bochum, als die Uni Baskets einen 18-Punkte-Rückstand im Schlussakkord noch zu zwei weiteren Zählern ummünzten, ist zu den Akten gelegt. Denn die nächste Aufgabe gegen hochmotivierte Nürnberg Falcons wird keinesfalls leichter als die Partie in der Ruhrstadt werden. Das Team von Götz Rohdewald will an das starke Schlussviertel in Bochum anknüpfen und besser spielen als in den drei Vierteln zuvor.

Fehlstart, aber gutes Potenzial

Nach den sportlichen Durststrecken in den letzten Jahren und Platz 12 in der Vorsaison wollten die Falcons wieder durchstarten. Endlich wieder an die Erfolgssaison 2018/19 anknüpfen, als man den BBL-Aufstieg feierte, und Playoffs spielen – dieser Traum lebt bei den Franken. Bisher aber wird Nürnbergs Saison ausschließlich von – teils unglücklichen – Niederlagen geprägt. Platz 16 im Sieglos-Trio am Tabellenende nach einem schweren Auftaktprogramm sollte aber nicht über das Potenzial der Falcons hinwegtäuschen. In ihren Heimspielen verpassten die Franken gegen die Topteams Tigers Tübingen (77:79) und Artland Dragons (71:74) hauchdünn Zähler für das Tableau.

Nürnberger wollen die Wende

Weniger zu melden hatte das Team von Cheftrainer Virgil Matthews zunächst in fremden Gefilden. Zwei deutlichen Niederlagen in Crailsheim (67:84) und Bochum (55:68) stand aber zuletzt ein stark verbesserter Auftritt beim mit den Uni Baskets punktgleichen Playoffanwärter Kirchheim (82:90) gegenüber. Lange hielten die Falcons die Chance auf einen Auswärtssieg offen. Nach der 73:84-Niederlage am vergangenen Samstag gegen ambitionierte Eisbären Bremerhaven sagte Falcons-Coach Virgil Matthews: „Wir haben auch heute gut gespielt, dann aber in der entscheidenden Phase nicht gut genug. Ich glaube aber an diese Mannschaft und daran, dass wir mit einem Sieg dieser Saison einen ganz anderen Verlauf geben werden.“

Augenhöhe im Rebounding

Noch haben die Gäste in der Offensive Schwierigkeiten, erzielen sie doch mit 70,8 Punkten pro Partie die bis dato geringste Punkteausbeute der ProA und spielen die fünftwenigsten Assists (14,8). Defensiv und im Rebounding aber präsentiert sich Nürnberg auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten Münster. Im Rebounding haben Falcons und Uni Baskets insgesamt (212:213) sowie offensiv (62:64) als auch defensiv (150:149) quasi identische Saisonwerte.

Blick auf Falcons-Personalien

Bastian Doreth beendete nach 375 Spielen in der Basketball-Bundesliga und 96 Länderspielen nach der ProA-Saison 2023/24 in seiner Heimatstadt Nürnberg seine Profikarriere. Der 35-Jährige übernahm anschließend das Amt des Sportlichen Leiters des Nürnberger Nachwuchsbereiches. Auch Falcons-Legende Sebastian Schröder hängte seine Basketballstiefel an den Nagel. Schröder war 15 Jahre lang das Gesicht des Nürnberger Basketballs mit fast 400 Partien, eine beispiellose Karriere im deutschen Profisport.

Leistungsträger gehalten

Neben dem US-Amerikaner Dan Monteroso (10,8 Punkte) blieb auch der wichtigste Führungsspieler Julius Wolf (8,5 Punkte, 7,5 Rebounds, 42,9 Prozent Dreier). Mit Tim Köpple (11 Punkte, 4,3 Assists) und Matthew Meredith blieben weitere Leistungsträger den Falken treu. US-Guard Evan Taylor kehrte zur neuen Saison an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Königstransfers Kalscheur und Calhoon

Da aber Meredith und Taylor vorerst ausfallen, reagierten die Verantwortlichen mit der kürzlichen Verpflichtung des US-amerikanischen Guards Sardaar Calhoun, der in sein zweites Profijahr geht. Aus der G-League wechselte der US Shooting Guard Gabriel Kalscheur an die Noris und avancierte sofort zum Topscorer (18 Punkte, Dreierquote 34 Prozent). Center Leo Saffer wechselte aus Koblenz nach Nürnberg und Center Damian Forrest wurde von der University of North Alabama verpflichtet.

Das Personal

Adam Tourays Rückkehr bleibt offen. „Bei Adams Ellenbogen wird in dieser Woche geschaut, wie der Heilungsprozess gelaufen ist“, berichtete Götz Rohdewald. Ein Risiko werde man nicht eingehen. „Ansonsten sind alle dabei, bis auf Oli, der noch Zeit braucht.“

Das sagen die Trainer

Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Wie Nürnberg bisher gespielt hat, sieht das nicht nach einer Mannschaft aus, die sechs Spiele hintereinander verloren hat, sondern sie waren in fast allen Spielen drin, haben gegen Quakenbrück, Tübingen und Kirchheim – alles gute Mannschaften – enge Spiele gehabt und knapp verloren. Kalscheur ist einer der besten Scorer der Liga auf der Zwei. Sie haben große Center, sind auf allen Positionen gut besetzt. Wolf hat viel Erfahrung, auch Monteroso. Von daher haben die Falcons eine ganz gute Mischung. Mit Carhoon haben sie noch einen neuen, qualitativ sehr guten Spieler dazubekommen, der sehr athletisch ist und sehr gut verteidigen kann. Diese Verpflichtung hilft ihnen sehr. Von daher kann ich nur warnen. Der Schein trügt. Wir müssen sehr aufpassen, ähnlich wie in Bochum. Ich hoffe, dass wir ein gutes Spiel vor gutem Publikum abliefern.“

Virgil Matthews, Falcons-Cheftrainer: „Münster spielt einen sehr guten Basketball mit viel Physis und Ball Movement. Wir müssen das unterbinden und sie bei möglichst wenig Punkten halten. Wir kommen aus einer guten und sehr intensiven Trainingswoche. Daran wollen wir am Samstag anknüpfen und über 40 Minuten unseren besten Basketball zeigen. Die Jungs sind sich der aktuellen Situation bewusst, kämpfen aber mit vollem Einsatz.“

Ticket-Infos

Eintrittskarten für die Partie in der Halle Berg Fidel können im Online-Ticketshop der Uni Baskets erworben werden.

Die Partie verfolgen

Der Basketball-Streamingkanal Sportdeutschland.TV überträgt das vierte Heimspiel der Münsteraner ebenso wie sport.de live. Sendebeginn ist um 19.05 Uhr, Hochball ist um 19.30 Uhr. Dazu halten wir euch mit dem LIVE-Ticker auf 2basketballbundesliga.de auf dem Laufenden. Nach der Schlusssirene des Duells gibt es das gesamte Spiel im Re-Live bei Sportdeutschland.TV und die Pressekonferenz bei GAMEDAY.MS zu sehen.

Nächste Spiele der Uni Baskets

Sa, 2. November, 19.30 Uhr: Uni Baskets – Nürnberg Falcons
Mi, 6. November, 19.30 Uhr: EPG Baskets Koblenz – Uni Baskets
So, 10. November, 18.00 Uhr: Uni Baskets – ART Giants Düsseldorf
So, 17. November, 17.00 Uhr: Gladiators Trier – Uni Baskets
Sa, 30. November, 19.30 Uhr: Uni Baskets – Kirchheim Knights
Sa, 7. Dezember, 18.00 Uhr: Dresden Titans – Uni Baskets
Sa, 14. Dezember, 19.30 Uhr: Uni Baskets – BBC Bayreuth
Mi, 18. Dezember, 20.30 Uhr: Uni Baskets – Eisbären Bremerhaven