Besondere Höhepunkte waren nach der Pandemie ohne Fans die Derbys gegen Phoenix Hagen, weil deren Fans eine unfassbare Stimmung mitbringen und sich die gesamte Hallenatmosphäre hochschaukelt, oder das erste Spiel nach dem Aufstieg kurz vor Weihnachten gegen RASTA Vechta. Man spürte von Anfang an, das werden besondere Abende. Das Eröffnungsspiel dieser Saison gegen Hagen mit Overtime war dramatisch, alle haben von der Atmosphäre geschwärmt.

Ich verfolge die zweite Bundesliga über die gängigen Portale. Die Vorbereitung ist gar nicht so intensiv, weil ich die Uni Baskets sehr gut kenne, jede zweite Woche übertrage. Über die Instagram-Kanäle bekomme ich einen schnellen Überblick über die Gegner, ihre letzten Spiele, ihr Personal, Highlight-Clips. Zu Saisonbeginn ist das schwieriger, weil sich die Teams stark verändern, bis hierhin in der Rückrunde man hat aber schon Vieles mitbekommen. Auch die Tabelle spricht jetzt eine deutlichere Sprache. Hat der Gegner eine besondere Story, guckt man genauer darauf, und die zweite Liga hat viele Traditionsstandorte, über die man so einiges erzählen kann.

Alleine muss man immer komplett den Überblick behalten. Im Duo kann man sich auf den Kollegen verlassen, um einmal nachzudenken oder wenn eine Szene durchrutscht. Die hat dann der Kollege mitbekommen und kann sie ansprechen. Meine Kollege Philipp Moser und ich sind in unserer vierten Saison, ein eingespieltes Team. Wir wissen natürlich, wie wir aufeinander reagieren, was der eine favorisiert, wo die Stärken des anderen liegen. Ich habe meine Stärken mehr am Spiel und Philipp erzählt auch gerne mal eine Story aus der Woche oder drumherum. So ergänzen wir uns sehr, sehr gut.

Philipp und ich haben vor dreieinhalb Jahren klein angefangen, zunächst technische Hürden überspringen müssen, ich habe zudem in der Basketball-Berichterstattung mit Bewegtbild begonnen. Anfangs war das nicht einfach, immer genau das zu kommentieren, was den Zuschauer auch gerade wirklich interessiert. Gerade Basketballspiele können unglaublich schnell kippen. Diese Momente darfst Du als Kommentator nicht verpassen. Über die Jahre haben wir ein gutes Gefühl dafür entwickelt. Auch auf die besondere Story eines Gegners – die zweite Liga hat viele Traditionsstandorte – schauen wir genauer.

Ich bin Radiomoderator, Redakteur und Reporter, verdiene mir so meine Brötchen und werde von den Sendern gebucht, wo ich gerade benötigt werde. Manchmal recherchiere ich auch im Hintergrund. Das Schöne ist, man hat jeden Tag andere Nachrichten, andere Ideen, andere Geschichten, die es zu erzählen gilt. Jeder Tag ist unterschiedlich. Wegen dieser Abwechslung bin ich in den Journalismus gegangen.

Ich bin schon relativ weit vorangekommen, kann meinen Lebensunterhalt mit dem Journalismus sichern, mache das, was mir Spaß macht. Ich bin für diesen Beruf mit 26 Jahren noch sehr jung, auch für das Fernsehen. Das wird sicher noch das eine oder andere Jahr dauern. Nichtsdestotrotz möchte ich irgendwann einmal als Journalist von Olympischen Spielen berichten – mein großer Kindheitstraum.

Nach dem Abitur habe ich 10 Monate in Australien verbracht, bin gereist und habe ein halbes Jahr in einer Metallfabrik bei 60 Grad in der Halle gearbeitet. Eine total spannende Erfahrung, die mir echt viel gegeben hat, weil ich mit unterschiedlichsten Kulturen zusammengearbeitet habe. Darunter verschiedene, asiatisch stämmige Menschen, aber auch Australier, Filipinos. Diese Zeit war enorm spannend.