Konzentrierter und defensiv bissiger Beginn

Andreas Seiferth, der am Mittwoch in Tübingen pausierte, kehrte zurück in das Münsteraner Aufgebot. In das wegweisende Heimspiel starteten Hilmar Pétursson, Darien Jackson, Cosmo Grühn, Aam Touray und Andreas Seiferth. Die Gastgeber begannen entschlossen und mit viel Energie, versuchten ihr Spiel schnell zu machen. Adam Touray und Andreas Seiferth vollendeten jeweils im Nachsetzen am offensiven Brett, Seiferth legte über Freiwürfe und aus der Distanz noch fünf weitere Zähler nach (9:5, 6.). Insgesamt war es eine durch die Defensivreihen geprägte Anfangsphase. Eine starke Performance von Connor Harding mit fünf Zählern – der Vorsprung wuchs auf 16:10 nach acht Minuten an und zwang Gästecoach Alen Velcic zur Auszeit. Anschließend ging der Spielfluss etwas verloren. 17:12 stand es dann nach den ersten zehn Spielminuten.

Panthers besser im Spiel

Der immer besser im Münsteraner Spiel zur Geltung kommende Jordan Jones eröffnete das zweiten Viertel mit einer Klasse-Sequenz. Zunächst setzte er sich beherzt zum Korbleger durch, holte gleich den Defensiverebound und spielte im folgenden Angriff einen feinen Durchstecker auf Adam Touray (21:14, 12.). Dann brach eine weitere Auszeit den Rhythmus der WWU Baskets, die Gäste kamen über einen 6:0-Lauf heran. Münster fing sich aber, behauptete die Führung. Stefan Weß war jetzt ein wichtiger Faktor, traf nacheinander aus der Mitteldistanz und von draußen (27:22, 16.). Ausgerechnet in dieser Phase verhinderten Fehler den Ausbau der Führung, der defensive Zugriff klappte wieder seltener. Es war nun ein Kopf-an Kopf-Rennen. Kurz vor der Halbzeit stand es 34:34, Cosmo Grühns Dreier brachte den Münsteranern immerhin wieder eine kleine Führung, die sie aber nicht in die Pause retteten. Mit der Schlusssirene nutzten die Panthers drei Freiwürfe zum Ausgleich (37:37).

7:0-Lauf zu Viertelbeginn

Nach Wiederbeginn eröffnete die Münsteraner mit viel Elan und Effizienz. Adam Touray versenkte das feine Anspiel Cosmo Grühns. Ein Steal vom hellwachen Connor Harding, der Hilmar Pétursson zum Fastbreak auf die Reise schickte, der wiederum zur Begeisterung der Zuschauer Sekunden später gleich noch einen Dreier durch den Ring feuerte: Der 7:0-Lauf zwang Panthers-Coach Alen Velcic zur Auszeit (44:37, 22.). Die WWU Baskets behaupteten die Führung zwischen vier bis neun Punkten, über Dreier von Andres Seiferth, Topscorer des Abends mit 20 Punkten, und Cosmo Grühn (55:46, 27.). Einige Ballverluste bestraften die Panthers dann durch Einzelleistungen, der schöne Vorsprung war dahin: 57:55 nach drei Vierteln.

Spielstarkes Schlussviertel und Ehrenrunde

Aus dem Tritt gerieten die WWU Baskets jedoch nicht. Sie antworteten trocken über zwei schnelle Distanztreffer von Connor Harding (63:55) und waren nun nicht mehr zu stoppen. Die WWU Baskets erhöhten ihr Tempo gegen die kleinere, zudem foulbelastete Rotation der Schwarzwälder deutlich und überrannten die Gäste nun mit einer galligen Verteidigung und fünf erfolgreichen Dreierversuchen im Schlussviertel. Jeder Spieler zeigte nun unbändigen Siegeswillen, die Ballbewegung war inzwischen vorzüglich. Ergebnis: Seiferth und Grühn versenkten souverän ihre nächsten Distanzwürfe zur ersten zweistelligen Führung gut vier Minuten vor dem Ende (71:60). Das Team von Björn Harmsen agierte selbstsicher und als konzentrierte Einheit, den Panthers wurde klar, dass in der Halle Berg Fidel nichts mehr zu holen war. Erspielte Lücken in der Schwenninger Defensive nutzten die WWU Baskets am offensiven Brett konsequent zum ungefährdeten, so wichtigen Heimsieg. La-Ola-Wellen mit den Fans, Ehrenrunde und Abklatschen inmitten der Fans, die WWU Baskets und ihre 2.300 Fans genossen die euphorische Stimmung in der Halle Berg Fidel.

Fotogalerie I WWU Baskets Münster – Schwenningen. Fotos: Markus Holtrichter

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 17. Spieltag

WWU Baskets Münster – wiha Panthers Schwenningen 80:69 (17:12/37:37/57:55)

 

WWU Baskets: Jackson, Günther (6/1), Weß (10, 7 Reb.), Pétursson (8/1), Seiferth (20/2), Harding (11/3), Jones (6), Pahnke, Touray (6), Grühn (13/3), 9 Reb.), Reuter
Schwenningen: Benson (5), Buck (4), Jones (16), Mboaya Kotieno (5/1), Womala (15/3), McCall (13/1), Mampuya (11/3), Vasovic

Viertelergebnisse: 17:12 / 20:25 / 20:18 / 23:14
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 51% (WWU Baskets) / 52% (Schwenningen); Dreier-Quote: 37% / 31%; Freiwurf-Quote: 86% / 79%; Assists: 23 / 11; Rebounds: 43 / 25; Turnover: 16 / 14
Schiedsrichter: Frischmuth, Geßner, Meiler
Zuschauer: 2.300 (Halle Berg Fidel, Münster)

Fotogalerie II WWU Baskets Münster – Schwenningen. Fotos: Christina Pohler

Zweimal auswärts: Sonntag zunächst in Trier

Zwei Auswärtsspiele in Folge müssen die WWU Baskets nun bestreiten. Zum ersten Spiel der Rückrunde reisen die Münsteraner am kommenden Sonntag zu den RÖMERSTROM Gladiators Trier (Tickets), am übernächsten Samstag nach Jena. In der Arena Trier – mit einem Fassungsvermögen von 5.900 Zuschauern die größte der ProA – wartet eine hohe Auswärtshürde. Die Gladiators waren bis zu diesem Spieltag am längsten in der Liga ungeschlagen, mussten nach sieben Siegern in Serie erst in Gießen wieder ihre erste Niederlage hinnehmen. Hochball in der ältesten Stadt Deutschlands ist Sonntag um 17.00 Uhr.

Nächstes Heimspiel der WWU Baskets ist am Samstag, 4. Februar, 19.30 Uhr, das Westfalenderby gegen Phoenix Hagen.

Foto: Christina Pohler