Beide Teams spielten je 17 Assists, kamen zu je 3 Steals und das Reboundduell endete hauchdünn zugunsten der Münsteraner (40:39). Obwohl diese sich die höhere Zahl an Ballverlusten erlaubten (15:9) waren sie aus dem Feld einmal mehr erfolgreich (29:28, in Zählern 68:64). Entschieden wurde die Begegnung letztlich durch die Freiwurfverteilung. Die Uni Baskets verwandelten ihre 12 Freiwürfe allesamt. 24 Freiwürfe erhielt der Gastgeber, von denen er 18 traf.

Start nach Maß für die Uni Baskets

Die Uni Baskets begannen defensiv stark, ließen die Gastgeber in den ersten Minuten nicht zu Punkten kommen. Offensiv waren sie sofort da, starteten über fünf Zähler von Nathan Scott und einem feinen Anspiel von Avi Toomer auf Adam Touray mit einem 7:0-Lauf in die Partie. Münsters geschickte Defensive erzwang schwere Kirchheimer Abschlüsse. Igor Perovic nahm bei der 9:3-Führung der Gäste Mitte des Auftaktviertels infolgedessen einen Dreifachwechsel vor. Und der wirkte, die Knights waren nun besser im Spiel. Ein Grund aber auch: Münster verteidigte das Pick and Roll etwas luftig, was die „Ritter“ konsequent bestraften. Jonas Weitzel war dann mit sechs Zählern entschlossen nach klasse Ballbewegungen zur Stelle: 18:17-Gästeführung nach Viertel eins.

Zwischenzeitliche 11-Punkte-Führung

Offensiv fanden die Uni Baskets zu Viertelbeginn über Stefan Weß mit sieben Zählern gute Lösungen. Weß war es auch, der nach starker Ballbewegung per Assist James Graham zum krachenden Dunk einlud. 29:21 (13.) führten die Gäste, generierten dann auch über gute Defenisve Stops zur zweistelligen Führung. 11-Punkte betrug der Vorsprung nach 14 Minuten – auch Folge der größeren Gierigkeit bis hierhin im Rebound. Dann allerdings verließen die Uni Baskets ihre offensive Struktur, vernachlässigten das Rebounding und holten Kirchheim in die Begegnung. Vor allem Michael Miller lief nun heiß. In einer Schwächephase erzielte Münster knapp vier Minuten keine Punkte, hielt auch den Schaden mit zu geringer Intensität in der Defensive nicht fern. Mit einem 13:0-Lauf wendete Kirchheim das Blatt zum ersten Rückstand der Partie (34:36, 18.). Adam Touray und Jonas Weitzel im Nachsetzen brachten wichtige Zähler, konnten aber den 38:42-Pausenrückstand „nur“ eindämmen.

Führung wechselt hin und her

Im dritten Viertel fanden die Münsteraner häufig einen freien Dreierschützen. Mit dem 10:5-Start zeigten die Baskets wieder ihr besseres Gesicht. Von 25 auf 38 Prozent stieg die Dreierquote im dritten Abschnitt und brachte Münster voll in die Partie zurück. Cosmo Grühn zweimal und Avi Toomer ließen drei Dreier – Höhepunkt Grühns Step-Back-Dreier – nacheinander zur 51:50-Führung regnen. Spätestens jetzt agierten beide Teams gleichzeitig auf Augenhöhe. Die Führung wechselte hin und her. Zähler Nummer zehn und elf von Cosmo Grühn im dritten Viertel ließ Hilmar Pétursson einen weiten Distanztreffer zum 59:58 für Münster folgen. Über vier Minuten bis zum Viertelende hielten sich die Kirchheimer nun ausschließlich über Freiwürfe im Spiel. Präsenz zeigte in dieser Spielphase Münsters Topscorer James Graham (13 Punkte), er stellte auf die 61:59-Führung nach dem dritten Abschnitt.

0,2-Sekunden-Drama

Die Dramaturgie des letzten Abschnitt eröffnete Adam Touray mit einem Highlight. Dunk zum Dreipunktspiel und 65:63. Kein Team ließ locker in einer nun sehr umkämpften, physischen und emotionalen Partie um jede Sequenz und jeden Ballbesitz. Sieben Minuten vor dem Ende bedeutete Münsters 73:67-Führung nach Avi Toomers Dreier die höchste Führung im letzten Abschnitt. Der Basketball-Krimi steuerte seinem Finale furioso entgegen. Die letzten Minuten waren Minuten der verpassten Chancen, ehe sich 10,2 Sekunden vor dem Ende Jasper Günther ein Herz fasste und per Dreier zur 80:79-Führung traf! Bei 0,2 Sekunden auf der Anzeigentafel konterte jedoch Michael Flowers mit einem verworfenen Dreier, der mit Foul geahndet wurde. Touray, Scott und Pahnke hatten sich gemeinsam auf Flowers gestürzt. Drei verwandelte Freiwürfe folgten. Oliver Pahnkes letzter Abschluss fiel nicht.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 12. Spieltag
Knights Kirchheim – Uni Baskets Münster 82:80 (17:18/42:38/61:61)

 

Kirchheim Knights: Ward (16/3), Flowers (8/1), Dorn (6), Niedermanner (6), Seggio DNP, Henry-McCalla (14/2), Fallenschmid Clavera, Miller (16/2, 8 Ass.), Muszynski (9), Buljac (7), Pickett
Uni Baskets Münster: Toomer (10/2), Günther (5/1), Weß (7/1), Graham (13), Pétursson (10/2), Ferber DNP, Pahnke, Touray (9), Grühn (11//3), Scott (7/1), Weitzel (8)

Viertelergebnisse: 17:18 / 25:20 / 19:23 / 21:19
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 56% (Kirchheim) / 49% (Uni Baskets); Dreier-Quote: 24% / 40%; Freiwurf-Quote: 75% / 100%; Assists: 17 / 17; Rebounds: 39 / 40; Turnover: 9 / 15
Schiedsrichter: Wolff, Damm, Khorassani
Zuschauer: k. A. (Sporthalle Stadtmitte, Kirchheim unter Teck)

Stimmen zum Spiel

Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Ein mega ärgerliches Spiel. Das zweite Viertel war schlecht von uns. Da haben wir ein paar Minuten nicht die Konzentration und Intensität gehabt, die es braucht, um in Kirchheim zu gewinnen. Da haben wir viele Offensivrebounds zugelassen, ihnen viele zweite Chancen gegeben. Die zweite Halbzeit war besser. Kirchheim macht im ganzen Spiel nur 13 Fouls, wir 23. Das hat uns das Leben dazu sehr, sehr schwer gemacht, um das Spiel zu gewinnen. Beim Foul für den Dreier am Ende waren wir nicht clever genug. Eine extrem ärgerliche Niederlage aus vielen Gründen.

Igor Perovic, Cheftrainer Kirchheim Knights: „Ich gratuliere Coach Rohdewald für eine sehr starke Saison. Münster ist eine super Mannschaft, sehr diszipliniert und organisiert. Sie spielen mit sehr viel Intensität. Heute war es sehr schwer für uns zu gewinnen. Es war ein unglaublicher Kampf.“

Adam Touray: „Bitteres Spiel mit einem bitteren Ende. Unsere zweite Fünf hat heute in der ersten Hälfte unserer ersten Fünf komplett herausgeholfen, super gespielt. In der ersten Hälfte haben wir denen viele Offensivrebounds gegeben. Am Ende so zu verlieren ist bitter. Der Fokus muss jetzt sofort auf Gießen liegen.“

Jasper Günther: „Das war ein Spiel, wo man das Gefühl hatte, dass wir das mit nach Hause nehmen können. Wir haben das Spiel nicht mit dem letzten Wurf von Flowers verloren, sondern schon vorher. Wir haben nicht genug offensiven Rhythmus bekommen und zu wenig kreativ gespielt. Das können wir auf jeden Fall besser. Schnell vergessen, denn Mittwoch ist schon das nächste Spiel.“

 

Letztes Heimspiel des Jahres gegen Gießen

In der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA haben die Uni-Städter am Mittwochabend das letzte und ein zugleich schweres Heimspiel des Jahres vor der Brust. Zu Gast um 20.00 Uhr in der Halle Berg Fidel ist Aufstiegsanwärter GIESSEN 46ers um den 167-fachen Nationalspieler Robin Benzing. Es gibt noch Tickets im Münsteraner Online-Ticketshop und für Uni-Studierende über das Kultursemesterticket. Weiter geht’s gegen Gießen, Münster!

Fotogalerie Kirchheim – Uni Baskets

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Letztes Heimspiel des Jahres

Resttickets für Mittwoch-Heimspiel gegen 46ers verfügbar